Donnerstag, 15. November 2007
Absch(l)uss in Buenos Aires
bongo, 12:07h
Unglaublich, aber das hier wird mein letzter Eintrag in diesem Blog! Morgen geht es fuer mich ueber Sao Paulo und London nach Hause und Freitag morgen lande ich dann im guten alten Duesseldorf. Einerseits ist es ein komisches Gefuehl, dass der Trip zu Ende geht, aber andererseits freue ich mich auch riesig darauf, euch alle wiederzusehen...
Fuer meinen letzten Stop haette ich mir keine bessere Stadt als Buenos Aires aussuchen koennen. Neben Melbourne gehoert die argentinische Hauptstadt definitiv zu meinen Lieblingsstaedten. Allerdings muss man sich erstmal daran gewoehnen, dass hier niemand jemals zu schlafen scheint. Nachts um 01.00 Uhr sind die Restaurants noch voll bis zum letzten Tisch und vor 02.00 Uhr geht hier niemand in die Clubs. Ich frage mich, wann die Leute hier arbeiten?
Meine Tage hier waren immer sehr kurz. Meistens habe ich bis 13.00 Uhr geschlafen, dann ein bischen Sightseeing gemacht und von 17.00 Uhr bis 20.00 Uhr war es dann Zeit fuer ein Nickerchen, damit man die langen Naechte durchsteht und nicht "schon" um 05.00 Uhr schlapp macht :-)
Habe es aber trotzdem geschafft, die wichtigsten Sehenswuerdigkeiten wie das Viertel "Boca" (die Heimat von Diego Maradona und den beruehmten Boca Juniors) und den skurillen Friedhof in Recoleta mit Evitas Grab zu sehen. Auf diesem Friedhof sind nur reiche und beruehmte Personen begraben und scheinbar gilt die Devise "Je pompoeser das Grab, desto wichtiger war die Person zu Lebzeiten". Man findet hier Familiengruften so gross wie Kirchen und Graeber, die wie griechische Tempel aussehen, inklusive Statuen von den Verstorbenen vor der Tuer.
Eigentlich wollte ich Sonntag abend den Nachtbus nach Iguazu nehmen, aber ich musste meine Reiseplaene aendern...weil die Boca Juniors Sonntag abend ein Heimspiel hatten und ich mir das auf gar keinen Fall entgehen lassen wollte!! Also habe ich meinen Ausflug nach Iguazu auf einen Tag verkuerzt, Fussball geht schliesslich vor. Das Spiel war super, Boca hat 4:0 gewonnen. Die Atmosphaere war auch sehr gut, aber ehrlich gesagt hatte ich von den suedamerikanischen Fans etwas mehr erwartet. Naja, vielleicht bin ich vom Stadion in Dortmund einfach zu verwoehnt, haha ;-)
Montag ging es dann aber 20 Stunden mit dem Bus nach Iguazu und da habe ich dann den kompletten Dienstag auf der argentinischen Seite der Wasserfaelle verbracht. Was soll ich sagen, die Faelle sind einfach umwerfend! Beschreiben kann man das kaum, ich zeige euch einfach demnaechst die Fotos. Wir sind sogar mit einem Boot direkt unter die Wasserfaelle gefahren und komplett (wirklich komplett, als ob wir in einen Pool gesprungen sind) nass geworden. Das Hochladen der Fotos spare ich mir heute aber. Schliesslich will ich meinen letzten Tag auf Reisen nicht komplett im Internet-Cafe verbringen, sondern lieber meine letzten Pesos beim Shoppen in Buenos Aires auf den Kopf hauen :-)
So, nach 7 Monaten, 10 Laendern, ca. 5000 Fotos und was weiss ich wie vielen Kilometern ist morgen also Schluss. Aus meinen geplanten 7 Fluegen sind letztendlich 16 geworden und mein Budget hat sich schon in Australien leise verabschiedet. Aber ich bereue keine einzige Tour oder Aktivitaet, fuer die ich im Laufe der Zeit Geld ausgegeben habe. Naja, abgesehen vielleicht von ein paar Bier und Cocktails zuviel hier und da...
Ein dickes Dankeschoen fuer eure zahlreichen Kommentare in diesem Blog, ueber die ich mich immer sehr gefreut habe. So wusste ich wenigstens, dass tatsaechlich jemand den Kram hier liest und ich nicht alles umsonst schreibe ;-)
Das war´s. Adios Buenos Aires, bis bald in Deutschland!
Fuer meinen letzten Stop haette ich mir keine bessere Stadt als Buenos Aires aussuchen koennen. Neben Melbourne gehoert die argentinische Hauptstadt definitiv zu meinen Lieblingsstaedten. Allerdings muss man sich erstmal daran gewoehnen, dass hier niemand jemals zu schlafen scheint. Nachts um 01.00 Uhr sind die Restaurants noch voll bis zum letzten Tisch und vor 02.00 Uhr geht hier niemand in die Clubs. Ich frage mich, wann die Leute hier arbeiten?
Meine Tage hier waren immer sehr kurz. Meistens habe ich bis 13.00 Uhr geschlafen, dann ein bischen Sightseeing gemacht und von 17.00 Uhr bis 20.00 Uhr war es dann Zeit fuer ein Nickerchen, damit man die langen Naechte durchsteht und nicht "schon" um 05.00 Uhr schlapp macht :-)
Habe es aber trotzdem geschafft, die wichtigsten Sehenswuerdigkeiten wie das Viertel "Boca" (die Heimat von Diego Maradona und den beruehmten Boca Juniors) und den skurillen Friedhof in Recoleta mit Evitas Grab zu sehen. Auf diesem Friedhof sind nur reiche und beruehmte Personen begraben und scheinbar gilt die Devise "Je pompoeser das Grab, desto wichtiger war die Person zu Lebzeiten". Man findet hier Familiengruften so gross wie Kirchen und Graeber, die wie griechische Tempel aussehen, inklusive Statuen von den Verstorbenen vor der Tuer.
Eigentlich wollte ich Sonntag abend den Nachtbus nach Iguazu nehmen, aber ich musste meine Reiseplaene aendern...weil die Boca Juniors Sonntag abend ein Heimspiel hatten und ich mir das auf gar keinen Fall entgehen lassen wollte!! Also habe ich meinen Ausflug nach Iguazu auf einen Tag verkuerzt, Fussball geht schliesslich vor. Das Spiel war super, Boca hat 4:0 gewonnen. Die Atmosphaere war auch sehr gut, aber ehrlich gesagt hatte ich von den suedamerikanischen Fans etwas mehr erwartet. Naja, vielleicht bin ich vom Stadion in Dortmund einfach zu verwoehnt, haha ;-)
Montag ging es dann aber 20 Stunden mit dem Bus nach Iguazu und da habe ich dann den kompletten Dienstag auf der argentinischen Seite der Wasserfaelle verbracht. Was soll ich sagen, die Faelle sind einfach umwerfend! Beschreiben kann man das kaum, ich zeige euch einfach demnaechst die Fotos. Wir sind sogar mit einem Boot direkt unter die Wasserfaelle gefahren und komplett (wirklich komplett, als ob wir in einen Pool gesprungen sind) nass geworden. Das Hochladen der Fotos spare ich mir heute aber. Schliesslich will ich meinen letzten Tag auf Reisen nicht komplett im Internet-Cafe verbringen, sondern lieber meine letzten Pesos beim Shoppen in Buenos Aires auf den Kopf hauen :-)
So, nach 7 Monaten, 10 Laendern, ca. 5000 Fotos und was weiss ich wie vielen Kilometern ist morgen also Schluss. Aus meinen geplanten 7 Fluegen sind letztendlich 16 geworden und mein Budget hat sich schon in Australien leise verabschiedet. Aber ich bereue keine einzige Tour oder Aktivitaet, fuer die ich im Laufe der Zeit Geld ausgegeben habe. Naja, abgesehen vielleicht von ein paar Bier und Cocktails zuviel hier und da...
Ein dickes Dankeschoen fuer eure zahlreichen Kommentare in diesem Blog, ueber die ich mich immer sehr gefreut habe. So wusste ich wenigstens, dass tatsaechlich jemand den Kram hier liest und ich nicht alles umsonst schreibe ;-)
Das war´s. Adios Buenos Aires, bis bald in Deutschland!
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Sonntag, 4. November 2007
Ich bin dann mal weg...auf dem Inka Trail
bongo, 08:33h
Ja, endlich war es soweit. Gebucht Anfang August fuer "schlappe" 400 Dollar ging es am 30. Oktober auf den 4taegigen Inka Trail. Davor habe ich 6 Tage im verrueckten Cuzco verbracht. Verrueckt deshalb, weil die alte Hauptstadt des Inka-Reiches tagsueber Kultur ohne Ende zu bieten hat mit Museen und Inka-Ruinen an jeder Ecke. Abends allerdings verwandelt sich Cuzco in eine Party-Metropole mit Ballermann-Atmosphaere, und das jeden Abend! Ich will es mal so sagen: Ich hab in den 6 Tagen ziemlich oft den Sonnenaufgang miterlebt :-)
Hier habe ich auch mein erstes (und sehr wahrscheinlich) letztes Meerschweinchen gegessen. Zum Entsetzen der Maedels am Tisch kam das kleine Viech am Stueck mit allen Vieren von sich gestreckt. Die Maedels waren auf einmal sehr interessiert an dem Fussball-Spiel im Fernseher in der Ecke und haben sich bemueht, waehrend des Essens nicht auf meinen Teller zu schauen. Geschmeckt hat der kleine Racker aber nicht wirklich. Ungefaehr wie 3 Tage altes, zaehes Haehnchen. Und viel dran war auch nicht. Musste hinterher noch eine halbe Pizza essen, um satt zu werden.
Jetzt aber zum Inka Trail. Ich wusste von Anfang an, dass diese Tour ein besonderer Teil meiner Reise sein wird, aber den 1. Tag habe ich dann doch mit gemischten Gefuehlen gestartet. Einerseits war da natuerlich die Vorfreude auf Machu Picchu und die einmaligen Aussichten auf dem Weg dorthin. Doch andererseits ist hier gerade der Beginn der Regenzeit und die Vorstellung, 4 Tage lang im stroemenden Regen die Berge raufzuwandern, war alles andere als verlockend.
Wie auch immer, ausgeruestet mit Wanderstab (Hape Kerkeling laesst gruessen) und Regenponcho ging es los. Unsere Gruppe bestand insgesamt aus 17 Hikern, 3 Guides und 18 Traegern. Ironischerweise hatten die Traeger alle Trikots von Real Madrid an. So hatte ich also staendig den Schriftzug "BenQ Siemens" vor der Nase. Die Traeger waren unglaublich. Mit 25 Kg auf dem Ruecken sind sie den Berg hochgesprintet, waren immer eine Ewigkeit vor uns an den Camps, haben das Essen vorbereitet und uns bei unserer Ankunft Coca-Tee serviert. Trotz dieses einmaligen Services war der Trail ziemlich hart. Besonders der 2. Tag, an dem es 5 Stunden lang ununterbrochen bergauf ging, war der Horror. Naja, wen wundert´s? Schliesslich war ja Halloween und dieser Teil des Trecks heisst "Dead Woman´s Pass". Da war die Erleichterung gross, als alle halbwegs fit auf dem Gipfel auf 4.600 Metern angekommen sind. Zwischendurch mussten zwei Maedels allerdings kuenstlichen Sauerstoff atmen, weil sie kurz vorm kollabieren waren, unheimlich.
Der Trail war eine unglaubliche Erfahrung. Jeden Morgen um 5 oder sogar 4 Uhr aufgestanden, bis zu 9 Stunden am Tag gewandert und das in dieser beeindruckenden Kulisse zwischen den Anden, Gletschern und Inka-Ruinen. Da wird der Wanderstab auf Dauer zum besten Freund, besonders bei den riesigen Inka-Stufen, die bergab fuehren. Diesen Stufen zufolge muessen die Inkas mindesten 3 Meter gross gewesen sein, um hier bequem laufen zu koennen!
Das Highlight war natuerlich die Ankunft in Machu Picchu am fruehen Morgen. Es ist schon ein besonderes Gefuehl, nach 4 Tagen Quaelerei die "verlorene Stadt der Inkas" durchs Sonnentor oberhalb der Stadt zu betreten. Leider wurde das Tor seinem Namen nicht gerecht, denn es war total nebelig und wir konnten die terrassenfoermigen Ruinen nur schemenhaft erkennen. Gott sei Dank wurde das Wetter im Laufe des Tages besser und wir konnten doch noch das beruehmte Postkartenfoto mit der Stadt im Hintergrund schiessen. Allein die fruehe Ankunft in Machu Picchu war die ganze Muehe wert. Wir waren um 6.30 Uhr am Sonnentor und hatten genug Zeit zur Stadterkundung, bevor gegen 10 Uhr die ganzen Tagestouristen "eingefallen" sind. Danach wurde es in den Ruinen sehr chaotisch und laut und wir haben uns erschoepft auf den Weg ins Tal und zu unserer ersten Dusche seit Tagen gemacht.
Jetzt bin ich froh, wieder in der Zivilisation zu sein und das Ende des Inka Trails wird heute abend in Cuzco ein letztes Mal gross gefeiert. Anschliessend geht es fuer einen Tag nach Lima und dann zu meinem letzten Stop nach Buenos Aires. Kaum zu glauben, aber in knapp 2 Wochen bin ich schon auf dem Weg nach Hause. Wenn ich mir meinen Kontostand so anschaue, wird das aber auch allerhoechste Zeit :-)
Hier habe ich auch mein erstes (und sehr wahrscheinlich) letztes Meerschweinchen gegessen. Zum Entsetzen der Maedels am Tisch kam das kleine Viech am Stueck mit allen Vieren von sich gestreckt. Die Maedels waren auf einmal sehr interessiert an dem Fussball-Spiel im Fernseher in der Ecke und haben sich bemueht, waehrend des Essens nicht auf meinen Teller zu schauen. Geschmeckt hat der kleine Racker aber nicht wirklich. Ungefaehr wie 3 Tage altes, zaehes Haehnchen. Und viel dran war auch nicht. Musste hinterher noch eine halbe Pizza essen, um satt zu werden.
Jetzt aber zum Inka Trail. Ich wusste von Anfang an, dass diese Tour ein besonderer Teil meiner Reise sein wird, aber den 1. Tag habe ich dann doch mit gemischten Gefuehlen gestartet. Einerseits war da natuerlich die Vorfreude auf Machu Picchu und die einmaligen Aussichten auf dem Weg dorthin. Doch andererseits ist hier gerade der Beginn der Regenzeit und die Vorstellung, 4 Tage lang im stroemenden Regen die Berge raufzuwandern, war alles andere als verlockend.
Wie auch immer, ausgeruestet mit Wanderstab (Hape Kerkeling laesst gruessen) und Regenponcho ging es los. Unsere Gruppe bestand insgesamt aus 17 Hikern, 3 Guides und 18 Traegern. Ironischerweise hatten die Traeger alle Trikots von Real Madrid an. So hatte ich also staendig den Schriftzug "BenQ Siemens" vor der Nase. Die Traeger waren unglaublich. Mit 25 Kg auf dem Ruecken sind sie den Berg hochgesprintet, waren immer eine Ewigkeit vor uns an den Camps, haben das Essen vorbereitet und uns bei unserer Ankunft Coca-Tee serviert. Trotz dieses einmaligen Services war der Trail ziemlich hart. Besonders der 2. Tag, an dem es 5 Stunden lang ununterbrochen bergauf ging, war der Horror. Naja, wen wundert´s? Schliesslich war ja Halloween und dieser Teil des Trecks heisst "Dead Woman´s Pass". Da war die Erleichterung gross, als alle halbwegs fit auf dem Gipfel auf 4.600 Metern angekommen sind. Zwischendurch mussten zwei Maedels allerdings kuenstlichen Sauerstoff atmen, weil sie kurz vorm kollabieren waren, unheimlich.
Der Trail war eine unglaubliche Erfahrung. Jeden Morgen um 5 oder sogar 4 Uhr aufgestanden, bis zu 9 Stunden am Tag gewandert und das in dieser beeindruckenden Kulisse zwischen den Anden, Gletschern und Inka-Ruinen. Da wird der Wanderstab auf Dauer zum besten Freund, besonders bei den riesigen Inka-Stufen, die bergab fuehren. Diesen Stufen zufolge muessen die Inkas mindesten 3 Meter gross gewesen sein, um hier bequem laufen zu koennen!
Das Highlight war natuerlich die Ankunft in Machu Picchu am fruehen Morgen. Es ist schon ein besonderes Gefuehl, nach 4 Tagen Quaelerei die "verlorene Stadt der Inkas" durchs Sonnentor oberhalb der Stadt zu betreten. Leider wurde das Tor seinem Namen nicht gerecht, denn es war total nebelig und wir konnten die terrassenfoermigen Ruinen nur schemenhaft erkennen. Gott sei Dank wurde das Wetter im Laufe des Tages besser und wir konnten doch noch das beruehmte Postkartenfoto mit der Stadt im Hintergrund schiessen. Allein die fruehe Ankunft in Machu Picchu war die ganze Muehe wert. Wir waren um 6.30 Uhr am Sonnentor und hatten genug Zeit zur Stadterkundung, bevor gegen 10 Uhr die ganzen Tagestouristen "eingefallen" sind. Danach wurde es in den Ruinen sehr chaotisch und laut und wir haben uns erschoepft auf den Weg ins Tal und zu unserer ersten Dusche seit Tagen gemacht.
Jetzt bin ich froh, wieder in der Zivilisation zu sein und das Ende des Inka Trails wird heute abend in Cuzco ein letztes Mal gross gefeiert. Anschliessend geht es fuer einen Tag nach Lima und dann zu meinem letzten Stop nach Buenos Aires. Kaum zu glauben, aber in knapp 2 Wochen bin ich schon auf dem Weg nach Hause. Wenn ich mir meinen Kontostand so anschaue, wird das aber auch allerhoechste Zeit :-)
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Freitag, 26. Oktober 2007
Going loco down in...Bolivia
bongo, 14:03h
Naja, "down in Bolivia" stimmt nicht so ganz. Hier ist alles so verdammt hoch, dass man nach 30 Minuten Rumlaufen eine Pause braucht und abends nach 2 Bier schon total betrunken ist.
Dafuer stimmt "loco" umso mehr, denn Bolivien ist mit Abstand das verrueckteste Land, in dem ich bisher war. Schon der Grenzuebergang war sehr abenteuerlich. Von Salta in Argentinien haben wir einen Bus in ein kleines Kaff an der Grenze genommen. An der Busstation mussten wir wortwoertlich fragen "Wo bitte gehts denn nach Bolivien?". Ah, ok, 3 Blocks die Strasse runter und dann ueber die Bruecke. Also losmarschiert mit Sack und Pack. Der Grenzuebergang war so unspektakulaer, dass ich gerade deswegen ein Foto machen musste. Das mochten die Grenzposten aber nicht wirklich und so waere ich nach 3 Minuten Aufenthalt in Bolivien schon fast im Gefaengnis gelandet. Die hatten wohl Angst, dass ich ein Drogenkurier bin, der die Grenze ausspionieren will. Aber mal ehrlich, wer will schon Drogen nach Bolivien REIN schmuggeln? Das Zeug waechst doch hier ueberall am Strassenrand. Naja, ich bin noch auf freiem Fuss und das Foto habe ich auch.
Unsere erste Nacht in Bolivien haben wir dann auf schlappen 2.900 Metern in Tupiza verbracht. Das war aber noch gar nix im Vergleich zu den naechsten Tagen. Von Tupiza ist unsere 4-Tagestour im Jeep durch die Staub- und Salzwuesten nach Uyuni gestartet. Diese 4 Tage waren unglaublich und definitiv ein Highlight in Suedamerika. Man muss sich das mal vorstellen: 4 Tage zu sechst in einem engen Jeep, durch menschenleere staubige Gegenden, staendig ein Duft von Lama-Kacke in der Luft, tagsueber bruetend heiss, abends schweinekalt, Betten aus Stein oder Salz, keine Duschen und 2 Stunden Elektrizitaet am Abend. Klingt doch verlockend, oder?
Nein, im Ernst, diese Tour war wirklich super und wir wussten ja vorher, was uns erwartet. Haben auf bis zu 4.700m geschlafen und stinkende Geysire auf schlappen 5.000m bestaunt. Da hat einen das eine Glas Rotwein am Abend schonmal aus den Socken gehauen. Aber unser Guide hatte ja die Loesung fuer unsere Hoehenprobleme parat: einfach den ganzen Tag auf Coca-Blaettern rumkauen und Coca-Tee trinken. Ist viel gesuender, als das Zeug durch die Nase zu ziehen ;-)
Das machen jedenfalls die Einheimischen und es hat wirklich geholfen. Wuerde gerne ein paar Blaetter mit nach Hause bringen, aber ich weiss nicht, was der deutsche Zoll dazu sagt.
Am letzten Tag haben wir dann endlich den Salar de Uyuni erreicht, eine riesige Salzwueste. Waren sogar puenktlich zum Sonnenaufgang um 5.30 Uhr da. Da man weit und breit nur Salz und weiss sieht, kann man lustige Illusionen mit der Digitalkamera machen, was wir dann zum Kopfschuetteln unseres Guides direkt mal fuer 2 Stunden probieren mussten.
Nach 4 Tagen in der Einoede waren wir dann sehr froh, in der Hauptstadt La Paz anzukommen. Momentan reise ich uebrigens mit 5 anderen Backpackern, genauer 3 Englaendern und 2 Maedels aus Muenchen. Die Rueckkehr in die Zivilisation haben wir dann 3 Tage lang mit Bier, dem Rugby-World Cup-Finale und einer Toga-Party gefeiert.
Nach 3 Tagen brauchten wir aber etwas Abwechslung und zufaellig startet hier in La Paz "die gefaehrlichste Strasse der Welt". Kein Scherz, sie ist sogar im Guiness Buch der Rekorde! Jaehrlich sterben hier im Schnitt 120 Leute bei Verkehrsunfaellen. Die Strasse ist sehr eng, besteht zu 70 Prozent aus Schotter und fuehrt von 4.700m runter auf 1.200m, was dafuer sorgt, dass relativ haeufig Autos einfach die Klippe hinab stuerzen. Natuerlich gibt es hier keine Leitplanken, ist ja schliesslich Bolivien. Und vielleicht spielt es auch eine klitzekleine Rolle, dass viele Bolivianer betrunken oder ohne Licht (oder beides) Auto fahren.
Autofahren wollten wir auf dieser Strasse dann lieber nicht, aber gluecklicherweise kann man da auch mit dem Mountainbike runter! Bei dieser Tour sind bis jetzt nur 11 Menschen gestorben und wenn man ueberlebt, bekommt man ein "Survivor"-Shirt. Letzteres hat uns dann ueberzeugt ;-)
Nach einem ruhigen Sonntagabend sind wir also Montag morgen zu dieser gemuetlichen Radtour gestartet. Um das Ganze noch spannender zu machen, hat stroemender Regen die Schotterstrasse in eine Schlammpiste verwandelt. Unser Guide war relativ deutlich: "Ihr muesst auf der linken Seite der Strasse am Abgrund fahren, damit die Autos auf der sicheren Bergseite ueberholen koennen und Platz fuer den Gegenverkehr ist. Das bedeutet, wenn ihr einen Fehler macht, geht ihr wahrscheinlich ueber die Klippe und dann seid ihr wahrscheinlich tot". Was fuer aufmunternde Worte so frueh am Morgen! Naja, um es kurz zu machen: Wir haben alle ueberlebt und hatten noch nicht einmal einen Sturz (im Gegensatz zu anderen Gruppen). War dann auch gar nicht so gefaehrlich, wie es klingt. Es war naemlich kaum Verkehr und daher hatten wir fast immer die ganze Strasse fuer uns. Und das T-Shirt sieht wirklich gut aus ;-)
Was wir nicht bedacht haben, war allerdings die Tatsache, dass man nach 64km bergab ja auch irgendwie wieder hochfahren muss. Also haben wir die gleiche Strecke dann noch einmal im Tourbus zurueckgelegt und mussten somit doch auf dieser Strasse Auto fahren. Der Bus hatte nach halber Strecke dann auch direkt eine Panne und wir steckten fuer 2,5 Stunden fest. Das gab uns aber genug Zeit, um die ganzen Kreuze und Autowracks in bis zu 600m Tiefe mal genauer zu betrachten, unheimlich...
Von La Paz ging es dann nach Copacabana. Nein, nicht der Strand in Brasilien, sondern die Stadt am Titicaca-See. Nach einer Titicaca-Forelle zum Dinner habe ich den Namen dann zu woertlich genommen und zum ersten Mal auf meiner Reise Magenprobleme bekommen. Aber das war in Bolivien ja irgendwie zu erwarten. Perfekter Zeitpunkt allerdings, mit einer 12stuendigen Busfahrt nach Cuzco/Peru vor der Brust.
Wie auch immer, ich habe die Busfahrt gut ueberstanden und unsere kleine Reisegruppe ist heil in Cuzco angekommen. Heute abend treffe ich mich zum letzten Mal mit James und Danielle aus England zum Dinner. Nach Malaysia, Singapur, Neuseeland und Chile ist Peru jetzt das fuenfte Land, in dem wir mehr oder weniger zufaellig zur gleichen Zeit am gleichen Ort sind, verrueckt. Mit den beiden bin ich inzwischen richtig gut befreundet und im Laufe der Monate habe ich auch schon Danielles halbe Familie zwischen Asien und Suedamerika kennengelernt. Sie planen schon ihren Besuch in Deutschland zu meinem aehh...21sten Geburtstag.
So, das war mal wieder mehr als genug, um euch alle beim Lesen furchtbar zu langweilen. Aber keine Angst, in 3 Wochen bin ich wieder zuhause und dann kann ich euch von Auge zu Auge noch viel mehr mit den immer gleichen Geschichten und ca. 5000 Fotos nerven ;-)
DIE peruanische Spezialitaet zum Dinner ist uebrigens Meerschweinchen. Das wird hier komplett mit Kopf und allem serviert, sehr interessant. Werde es auf jeden Fall probieren aber nach meinen Magenproblemen ist das heute wahrscheinlich keine gute Idee. Ausser natuerlich, ich finde ein Restaurant mit Jaegermeister (das alte Thema ;-), dann vertrage ich alles...
Dafuer stimmt "loco" umso mehr, denn Bolivien ist mit Abstand das verrueckteste Land, in dem ich bisher war. Schon der Grenzuebergang war sehr abenteuerlich. Von Salta in Argentinien haben wir einen Bus in ein kleines Kaff an der Grenze genommen. An der Busstation mussten wir wortwoertlich fragen "Wo bitte gehts denn nach Bolivien?". Ah, ok, 3 Blocks die Strasse runter und dann ueber die Bruecke. Also losmarschiert mit Sack und Pack. Der Grenzuebergang war so unspektakulaer, dass ich gerade deswegen ein Foto machen musste. Das mochten die Grenzposten aber nicht wirklich und so waere ich nach 3 Minuten Aufenthalt in Bolivien schon fast im Gefaengnis gelandet. Die hatten wohl Angst, dass ich ein Drogenkurier bin, der die Grenze ausspionieren will. Aber mal ehrlich, wer will schon Drogen nach Bolivien REIN schmuggeln? Das Zeug waechst doch hier ueberall am Strassenrand. Naja, ich bin noch auf freiem Fuss und das Foto habe ich auch.
Unsere erste Nacht in Bolivien haben wir dann auf schlappen 2.900 Metern in Tupiza verbracht. Das war aber noch gar nix im Vergleich zu den naechsten Tagen. Von Tupiza ist unsere 4-Tagestour im Jeep durch die Staub- und Salzwuesten nach Uyuni gestartet. Diese 4 Tage waren unglaublich und definitiv ein Highlight in Suedamerika. Man muss sich das mal vorstellen: 4 Tage zu sechst in einem engen Jeep, durch menschenleere staubige Gegenden, staendig ein Duft von Lama-Kacke in der Luft, tagsueber bruetend heiss, abends schweinekalt, Betten aus Stein oder Salz, keine Duschen und 2 Stunden Elektrizitaet am Abend. Klingt doch verlockend, oder?
Nein, im Ernst, diese Tour war wirklich super und wir wussten ja vorher, was uns erwartet. Haben auf bis zu 4.700m geschlafen und stinkende Geysire auf schlappen 5.000m bestaunt. Da hat einen das eine Glas Rotwein am Abend schonmal aus den Socken gehauen. Aber unser Guide hatte ja die Loesung fuer unsere Hoehenprobleme parat: einfach den ganzen Tag auf Coca-Blaettern rumkauen und Coca-Tee trinken. Ist viel gesuender, als das Zeug durch die Nase zu ziehen ;-)
Das machen jedenfalls die Einheimischen und es hat wirklich geholfen. Wuerde gerne ein paar Blaetter mit nach Hause bringen, aber ich weiss nicht, was der deutsche Zoll dazu sagt.
Am letzten Tag haben wir dann endlich den Salar de Uyuni erreicht, eine riesige Salzwueste. Waren sogar puenktlich zum Sonnenaufgang um 5.30 Uhr da. Da man weit und breit nur Salz und weiss sieht, kann man lustige Illusionen mit der Digitalkamera machen, was wir dann zum Kopfschuetteln unseres Guides direkt mal fuer 2 Stunden probieren mussten.
Nach 4 Tagen in der Einoede waren wir dann sehr froh, in der Hauptstadt La Paz anzukommen. Momentan reise ich uebrigens mit 5 anderen Backpackern, genauer 3 Englaendern und 2 Maedels aus Muenchen. Die Rueckkehr in die Zivilisation haben wir dann 3 Tage lang mit Bier, dem Rugby-World Cup-Finale und einer Toga-Party gefeiert.
Nach 3 Tagen brauchten wir aber etwas Abwechslung und zufaellig startet hier in La Paz "die gefaehrlichste Strasse der Welt". Kein Scherz, sie ist sogar im Guiness Buch der Rekorde! Jaehrlich sterben hier im Schnitt 120 Leute bei Verkehrsunfaellen. Die Strasse ist sehr eng, besteht zu 70 Prozent aus Schotter und fuehrt von 4.700m runter auf 1.200m, was dafuer sorgt, dass relativ haeufig Autos einfach die Klippe hinab stuerzen. Natuerlich gibt es hier keine Leitplanken, ist ja schliesslich Bolivien. Und vielleicht spielt es auch eine klitzekleine Rolle, dass viele Bolivianer betrunken oder ohne Licht (oder beides) Auto fahren.
Autofahren wollten wir auf dieser Strasse dann lieber nicht, aber gluecklicherweise kann man da auch mit dem Mountainbike runter! Bei dieser Tour sind bis jetzt nur 11 Menschen gestorben und wenn man ueberlebt, bekommt man ein "Survivor"-Shirt. Letzteres hat uns dann ueberzeugt ;-)
Nach einem ruhigen Sonntagabend sind wir also Montag morgen zu dieser gemuetlichen Radtour gestartet. Um das Ganze noch spannender zu machen, hat stroemender Regen die Schotterstrasse in eine Schlammpiste verwandelt. Unser Guide war relativ deutlich: "Ihr muesst auf der linken Seite der Strasse am Abgrund fahren, damit die Autos auf der sicheren Bergseite ueberholen koennen und Platz fuer den Gegenverkehr ist. Das bedeutet, wenn ihr einen Fehler macht, geht ihr wahrscheinlich ueber die Klippe und dann seid ihr wahrscheinlich tot". Was fuer aufmunternde Worte so frueh am Morgen! Naja, um es kurz zu machen: Wir haben alle ueberlebt und hatten noch nicht einmal einen Sturz (im Gegensatz zu anderen Gruppen). War dann auch gar nicht so gefaehrlich, wie es klingt. Es war naemlich kaum Verkehr und daher hatten wir fast immer die ganze Strasse fuer uns. Und das T-Shirt sieht wirklich gut aus ;-)
Was wir nicht bedacht haben, war allerdings die Tatsache, dass man nach 64km bergab ja auch irgendwie wieder hochfahren muss. Also haben wir die gleiche Strecke dann noch einmal im Tourbus zurueckgelegt und mussten somit doch auf dieser Strasse Auto fahren. Der Bus hatte nach halber Strecke dann auch direkt eine Panne und wir steckten fuer 2,5 Stunden fest. Das gab uns aber genug Zeit, um die ganzen Kreuze und Autowracks in bis zu 600m Tiefe mal genauer zu betrachten, unheimlich...
Von La Paz ging es dann nach Copacabana. Nein, nicht der Strand in Brasilien, sondern die Stadt am Titicaca-See. Nach einer Titicaca-Forelle zum Dinner habe ich den Namen dann zu woertlich genommen und zum ersten Mal auf meiner Reise Magenprobleme bekommen. Aber das war in Bolivien ja irgendwie zu erwarten. Perfekter Zeitpunkt allerdings, mit einer 12stuendigen Busfahrt nach Cuzco/Peru vor der Brust.
Wie auch immer, ich habe die Busfahrt gut ueberstanden und unsere kleine Reisegruppe ist heil in Cuzco angekommen. Heute abend treffe ich mich zum letzten Mal mit James und Danielle aus England zum Dinner. Nach Malaysia, Singapur, Neuseeland und Chile ist Peru jetzt das fuenfte Land, in dem wir mehr oder weniger zufaellig zur gleichen Zeit am gleichen Ort sind, verrueckt. Mit den beiden bin ich inzwischen richtig gut befreundet und im Laufe der Monate habe ich auch schon Danielles halbe Familie zwischen Asien und Suedamerika kennengelernt. Sie planen schon ihren Besuch in Deutschland zu meinem aehh...21sten Geburtstag.
So, das war mal wieder mehr als genug, um euch alle beim Lesen furchtbar zu langweilen. Aber keine Angst, in 3 Wochen bin ich wieder zuhause und dann kann ich euch von Auge zu Auge noch viel mehr mit den immer gleichen Geschichten und ca. 5000 Fotos nerven ;-)
DIE peruanische Spezialitaet zum Dinner ist uebrigens Meerschweinchen. Das wird hier komplett mit Kopf und allem serviert, sehr interessant. Werde es auf jeden Fall probieren aber nach meinen Magenproblemen ist das heute wahrscheinlich keine gute Idee. Ausser natuerlich, ich finde ein Restaurant mit Jaegermeister (das alte Thema ;-), dann vertrage ich alles...
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Dienstag, 9. Oktober 2007
Patagonien...wortwoertlich am Arsch der Welt
bongo, 09:56h
Wenn ich Patagonien mit einem einzigen Wort beschreiben muesste, wuerde "rau" wohl am besten passen. Die meisten Strassen hier kann man bestenfalls als Schotterpisten bezeichnen und eine Busfahrt dauert schonmal 27 Stunden (mit einem furzenden und schreienden Baby im Sitz hinter mir, toll). Das Wetter ist ziemlich wechselhaft, morgens kann bei 20 Grad die Sonne scheinen und nachmittags geraet man ploetzlich in einen Schneesturm. Wenn die Sonne scheint, braucht man allerdings direkt Lichtschutzfaktor 40, sonst verbrennt man sich den Schaedel (ich zumindest ;-).
Das klingt jetzt vielleicht erstmal nicht so toll, aber die Gegend hier ist trotz allem paradiesisch. Man ist staendig umgeben von unglaublichen Berglandschaften und unzaehligen Gletschern. Ok, zwischendurch hat man auch mal oede Steppengegenden, aber die offizielle "Pampa" grenzt ja schliesslich an Patagonien und der Name kommt nicht von ungefaehr.
Besonders beeindruckt war ich vom Perito Moreno Gletscher in der Naehe von El Calafate. Im Gegensatz zu den Gletschern, auf denen ich bisher war, liegt dieser hier nicht auf dem Gipfel eines Berges, sondern ist eingekeilt von Bergen mitten in einem See. Ist schon ein komischer Anblick, ein Rieseneisklotz (30 km lang, 5 km breit, 60 m hoch) umgeben von Baeumen am Seeufer. Habe 2 Stunden einfach davorgesessen und beobachtet, wie staendig grosse Brocken vom Gletscher abgebrochen sind und es ueberall im Eis gekracht und geknackt hat.
Anschliessend war ich 3 Tage beim Trekking (mit langer Thermo-Unterhose, wen´s interessiert) in den Fitz Roy Ranges in El Chalten. Dieses Kaff liegt mitten im Nirgendwo, hat 500 Einwohner und die Geschaefte haben von 10.00 bis 12.30 geoeffnet, Wahnsinn! Gluecklicherweise zaehlen die Berge hier zu den spektakulaersten Trekking- und Kletterkulissen der Welt und deshalb kommen haufenweise Touristen hierher. Naja, "haufenweise" ist vielleicht auch uebertrieben. Momentan ist hier Nebensaison und nur ein einziges Hostel hat geoeffnet. Der "Haufen" beschraenkt sich also auf ca. 40 Leute :-)
Das war mal wieder eine nette Abwechslung zu den durchzechten Naechten und der Party-Atmosphaere in den anderen Hostels. Den ganzen Tag wandern, dann abends eine heisse Milch (evtl. mit einem klitzekleinen Schuss Rum) trinken und frueh ins Bett gehen. Aber was sollten wir auch anderes machen? Wir hatten ja nix! Mussten abends sogar die Kartoffeln mit dem Bollerwagen die Schotterstrasse heraufziehen! ;-)
Nach dem strammen Trekking-Programm bin ich so langsam fit fuer den 4taegigen Inca-Trail, der Ende Oktober noch ansteht. Haben hier aber leider (oder Gott sei Dank?) keinen Puma gesehen, obwohl die hier noch regelmaessig durch die Waelder streifen.
Mit meinem Backpacker-Spanisch komme ich auch ganz gut ueber die Runden. Ist aber nicht so einfach hier, weil z.B. die Chilenen ganz anders sprechen als die Argentinier. In Chile habe ich fast nix verstanden, weil die alle sehr seltsam nuscheln. Im Bus in Santiago hat mich sogar ein Spanier gefragt, ob ich ihm uebersetzen kann, was der Fahrer gerade gesagt hat. Haha, ausgerechnet ich soll ihm seine eigene Muttersprache uebersetzten! Witzige Kerlchen, diese Spanier!
Am Mittwoch geht es fuer mich mit dem Flieger in den Norden nach Salta. Dort treffe ich mich mit 2 Englaendern, mit denen ich schon ein paar Tage gereist bin und dann geht es zu dritt weiter nach Bolivien. Wird auch Zeit, dass ich mal langsam wieder Richtung Norden komme. Der naechste suedliche Stopp waere die Antarktis. Man kann hier tatsaechlich 2woechige Expeditionen dorthin buchen. Ist bestimmt sehr interessant, aber viel zu teuer.
Die einzige Sache, die mich hier wirklich stoert, ist, dass die Argentiner alle den italienischen Fernet Branca trinken und nicht unseren guten Jaegermeister. Ich gebe mein Bestes, um das zu aendern, versprochen!
Das klingt jetzt vielleicht erstmal nicht so toll, aber die Gegend hier ist trotz allem paradiesisch. Man ist staendig umgeben von unglaublichen Berglandschaften und unzaehligen Gletschern. Ok, zwischendurch hat man auch mal oede Steppengegenden, aber die offizielle "Pampa" grenzt ja schliesslich an Patagonien und der Name kommt nicht von ungefaehr.
Besonders beeindruckt war ich vom Perito Moreno Gletscher in der Naehe von El Calafate. Im Gegensatz zu den Gletschern, auf denen ich bisher war, liegt dieser hier nicht auf dem Gipfel eines Berges, sondern ist eingekeilt von Bergen mitten in einem See. Ist schon ein komischer Anblick, ein Rieseneisklotz (30 km lang, 5 km breit, 60 m hoch) umgeben von Baeumen am Seeufer. Habe 2 Stunden einfach davorgesessen und beobachtet, wie staendig grosse Brocken vom Gletscher abgebrochen sind und es ueberall im Eis gekracht und geknackt hat.
Anschliessend war ich 3 Tage beim Trekking (mit langer Thermo-Unterhose, wen´s interessiert) in den Fitz Roy Ranges in El Chalten. Dieses Kaff liegt mitten im Nirgendwo, hat 500 Einwohner und die Geschaefte haben von 10.00 bis 12.30 geoeffnet, Wahnsinn! Gluecklicherweise zaehlen die Berge hier zu den spektakulaersten Trekking- und Kletterkulissen der Welt und deshalb kommen haufenweise Touristen hierher. Naja, "haufenweise" ist vielleicht auch uebertrieben. Momentan ist hier Nebensaison und nur ein einziges Hostel hat geoeffnet. Der "Haufen" beschraenkt sich also auf ca. 40 Leute :-)
Das war mal wieder eine nette Abwechslung zu den durchzechten Naechten und der Party-Atmosphaere in den anderen Hostels. Den ganzen Tag wandern, dann abends eine heisse Milch (evtl. mit einem klitzekleinen Schuss Rum) trinken und frueh ins Bett gehen. Aber was sollten wir auch anderes machen? Wir hatten ja nix! Mussten abends sogar die Kartoffeln mit dem Bollerwagen die Schotterstrasse heraufziehen! ;-)
Nach dem strammen Trekking-Programm bin ich so langsam fit fuer den 4taegigen Inca-Trail, der Ende Oktober noch ansteht. Haben hier aber leider (oder Gott sei Dank?) keinen Puma gesehen, obwohl die hier noch regelmaessig durch die Waelder streifen.
Mit meinem Backpacker-Spanisch komme ich auch ganz gut ueber die Runden. Ist aber nicht so einfach hier, weil z.B. die Chilenen ganz anders sprechen als die Argentinier. In Chile habe ich fast nix verstanden, weil die alle sehr seltsam nuscheln. Im Bus in Santiago hat mich sogar ein Spanier gefragt, ob ich ihm uebersetzen kann, was der Fahrer gerade gesagt hat. Haha, ausgerechnet ich soll ihm seine eigene Muttersprache uebersetzten! Witzige Kerlchen, diese Spanier!
Am Mittwoch geht es fuer mich mit dem Flieger in den Norden nach Salta. Dort treffe ich mich mit 2 Englaendern, mit denen ich schon ein paar Tage gereist bin und dann geht es zu dritt weiter nach Bolivien. Wird auch Zeit, dass ich mal langsam wieder Richtung Norden komme. Der naechste suedliche Stopp waere die Antarktis. Man kann hier tatsaechlich 2woechige Expeditionen dorthin buchen. Ist bestimmt sehr interessant, aber viel zu teuer.
Die einzige Sache, die mich hier wirklich stoert, ist, dass die Argentiner alle den italienischen Fernet Branca trinken und nicht unseren guten Jaegermeister. Ich gebe mein Bestes, um das zu aendern, versprochen!
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Dienstag, 2. Oktober 2007
Ski Heil, Riesen-Wale und Riesen-Steaks
bongo, 06:37h
Bin jetzt seit einer Woche in Argentinien und was soll ich sagen, es ist grossartig!
Kaempfe mich gerade durch die einmalige Landschaft Patagoniens, was nicht ganz so einfach ist. Einige Strassen sind wegen der Schneelage gesperrt und die Anden sind manchmal auch ein unueberwindbares Hindernis, weswegen man schonmal Umwege von mehreren 100 km fahren muss. Wenn ihr jetzt glaubt, dass ich hier in den klischeehaften suedamerikanischen Bussen mit Huehnerkaefigen unterwegs bin, liegt ihr komplett falsch. Die Busse hier in Argentinien sind superbequem, mit Liegesitzen, DVD-Player, Fruehstueck und allem drum und dran. Wenn man etwas mehr Geld ausgibt, bekommt man sogar richtige Betten und Whisky und Champagner im Bus! Das habe ich bis jetzt aber noch nicht ausprobiert, die billigeren Busse reichen vollkommen.
Allerdings sind die Strecken hier schon ziemlich lang und die Strassenverhaeltnisse einfach nicht vergleichbar mit Deutschland. Von Bariloche bin ich 14 Stunden nach Puerto Madryn an der Ostkueste gefahren und von hier geht es heute in einer insgesamt knapp 24 Stunden langen Fahrt weiter nach El Calafate im Sueden.
Wenn ich nicht gerade in irgendeinem Bus sitze und "Miami Vice" auf Spanisch schaue (gute Uebung fuer die ganzen spanischen Schimpfworte), gibt es hier jede Menge zu sehen und erleben.
In Bariloche war ich mit ein paar Leuten Ski fahren. Das Skigebiet war zwar groesser als die beiden in Neuseeland, aber trotzdem kein Vergleich zu Oesterreich. Allerdings hatte man eine super Aussicht auf die Berge und den Lake District, allein dafuer hat sich der Skipass schon gelohnt. Und wenn man die Anden schonmal vor der Haustuer hat, muss man das auch ausnutzen. Auf dem Gipfel gab es dann eine positive Ueberraschung: puenktlich zum Lunch haben wir tatsaechlich eine komplett orange gestrichene Jaegermeister-Huette gefunden und sind natuerlich direkt eingekehrt. Ein paar von den Leuten hatten noch nie einen Jaegermeister, diese Bildungsluecke haben wir dann aber schnell geschlossen und danach sind wir alle auf einmal besser Ski gefahren als vorher :-)
Insgesamt hat mir Pucon in Chile aber besser gefallen als Bariloche. Pucon hatte mehr die Atmosphaere von einem kleinen oesterreichischen Skidorf, waehrend Bariloche eher aussah wie die Bettenburgen in Frankreich. Dafuer war in Bariloche aber definitiv mehr los. Die argentinischen Studenten fahren da jedes Jahr zum Spring Break hin, mehr muss ich wohl nicht sagen.
Nach 2 Tagen in Bariloche bin ich quer durch Argentinien nach Puerto Madryn gefahren. Waere gerne direkt Richtung Sueden gefahren, das ist im Winter aber nicht moeglich. Hier ist es gerade ueberraschend warm. Sitze bei 29 Grad im Shirt und Flipflops im Internetcafe, damit hatte ich nicht gerechnet.
Die grosse Attraktion hier sind die "Southern Right" Wale (keine Ahnung, wie die auf deutsch heissen), die hier von Mai bis Dezember an der Kueste entlang schwimmen. Obwohl ich in Australien und Neuseeland schon Wale gesehen habe, bin ich trotzdem nochmal auf eine Whale Watching Tour zur Halbinsel Valdez gefahren und das hat sich definitiv gelohnt. In Neuseeland haben wir in knapp 3 Stunden auf dem Wasser 6 Wale entdeckt. Hier in Puerto Madryn geht man einfach an den Strand oder auf den Pier und da sind sie dann auf einmal. Bei Flut kommmen sogar die grossen Tiere (ca. 17 Meter lang) bis zu 10 Meter an den Strand. Anschliessend sind wir mit einem Boot sogar noch naeher rangekommen. Ein paar von den grossen Walen sind minutenlang direkt neben dem Boot herumgeduempelt, gesprungen und unter unserem Boot durchgetaucht! Leider haben wir keine Orcas gesehen, obwohl ihre Saison jetzt langsam anfaengt. Wer die Doku "Der blaue Planet" gesehen hat, kann sich bestimmt an die Szenen erinnern, in denen die Orcas die Seehund-Babys direkt vom Strand weggeschnappt haben?! An genau diesem Strand waren wir, aber ausser riesigen stinkenden und ruelpsenden Elephant Seals (weiss wieder den deutschen Namen nicht, vielleicht Elephanten-Seehunde?) und Pinguinen haben wir nichts gesehen.
Danach gab es dann noch ein Whale Watching der ganz anderen Art: es war ein Sonntag und super Wetter, deshalb waren auch viele Einheimische am Strand und man konnte dicke Argentinierinnen in Badeanzuegen beobachten :-)
Ich muss euch aber enttaeuschen, davon habe ich leider keine Fotos...
Ein weiteres Highlight hier ist natuerlich das Essen. Alles dreht sich um Fleisch und Barbecue, wunderbar. Versuche gerade, mich Abend fuer Abend durch die verschiedenen Steak-Sorten zu essen, habe aber noch nicht einmal die Haelfte geschafft. Eine Spezialitaet sind hier Innereien (ja genau: Darm, Niere und sogar Gehirn). Wir (reise gerade mit Stuart aus London, den ich in Santiago kenengelernt habe) haben direkt am ersten Abend in Puerto Madryn unsere Schuldigkeit getan und einen "Grillteller" voller Innereien bestellt (und auch fast ganz gegessen). Ein paar Sachen schmeckten ganz "interessant" und ein paar Sachen haette ich fast direkt durchs halbe Restaurant gespuckt. Ist aber ein witziges Erlebnis, wenn man mit einer Gruppe von 10 Leuten einfach eine riesen Grillplatte bestellt und nicht wirklich weiss, was man gerade isst. Mit ein paar Flaschen Rotwein und Bier ist aber alles irgendwie geniessbar :-)
Wie ihr an der Laenge meiner Berichte erkennen koennt, ist das Internet hier endlich wieder spottbillig und in den meisten Hostels sogar umsonst. Ansonsten bin ich froh, dass sich hier wieder alles um Fussball dreht und nur teilweise um den Rugby World Cup. Nach Australien und Neuseeland kann ich hier endlich mit den Locals ueber die WM diskutieren...wie war das noch mit dem Elfmeter-Schiessen im Viertelfinale? :-)
Und bevor einer fragt: Nein, ich moechte momentan nicht ueber den BVB reden!!
Ausserdem ist das Reisen hier viel spannender. In Australien und Neuseeland ist es wirklich einfach, als Backpacker durch die Gegend zu kommen, weil alle Angebote auf diese Zielgruppe zugeschnitten sind. Das ist zwar superangenehm, aber jetzt ist es auch mal wieder ganz nett, in einem Bus zu sitzen und nicht wirklich zu wissen, wo der eigentlich hinfaehrt :-)
Ein grosser Wehmutstropfen ist natuerlich, dass ich Barbaras und Thorstens Hochzeit verpasst habe :-(
Hallo ihr zwei! Hoffe, ihr hattet einen super Tag? Habe versucht, euch (und einige eurer Gaeste) am Samstag abend auf dem Handy zu erreichen, aber scheinbar waren alle mit Feiern beschaeftigt :-)
Muss mich jetzt seelisch auf die 24-Stunden-Busfahrt vorbereiten, also Schluss fuer heute.
Kaempfe mich gerade durch die einmalige Landschaft Patagoniens, was nicht ganz so einfach ist. Einige Strassen sind wegen der Schneelage gesperrt und die Anden sind manchmal auch ein unueberwindbares Hindernis, weswegen man schonmal Umwege von mehreren 100 km fahren muss. Wenn ihr jetzt glaubt, dass ich hier in den klischeehaften suedamerikanischen Bussen mit Huehnerkaefigen unterwegs bin, liegt ihr komplett falsch. Die Busse hier in Argentinien sind superbequem, mit Liegesitzen, DVD-Player, Fruehstueck und allem drum und dran. Wenn man etwas mehr Geld ausgibt, bekommt man sogar richtige Betten und Whisky und Champagner im Bus! Das habe ich bis jetzt aber noch nicht ausprobiert, die billigeren Busse reichen vollkommen.
Allerdings sind die Strecken hier schon ziemlich lang und die Strassenverhaeltnisse einfach nicht vergleichbar mit Deutschland. Von Bariloche bin ich 14 Stunden nach Puerto Madryn an der Ostkueste gefahren und von hier geht es heute in einer insgesamt knapp 24 Stunden langen Fahrt weiter nach El Calafate im Sueden.
Wenn ich nicht gerade in irgendeinem Bus sitze und "Miami Vice" auf Spanisch schaue (gute Uebung fuer die ganzen spanischen Schimpfworte), gibt es hier jede Menge zu sehen und erleben.
In Bariloche war ich mit ein paar Leuten Ski fahren. Das Skigebiet war zwar groesser als die beiden in Neuseeland, aber trotzdem kein Vergleich zu Oesterreich. Allerdings hatte man eine super Aussicht auf die Berge und den Lake District, allein dafuer hat sich der Skipass schon gelohnt. Und wenn man die Anden schonmal vor der Haustuer hat, muss man das auch ausnutzen. Auf dem Gipfel gab es dann eine positive Ueberraschung: puenktlich zum Lunch haben wir tatsaechlich eine komplett orange gestrichene Jaegermeister-Huette gefunden und sind natuerlich direkt eingekehrt. Ein paar von den Leuten hatten noch nie einen Jaegermeister, diese Bildungsluecke haben wir dann aber schnell geschlossen und danach sind wir alle auf einmal besser Ski gefahren als vorher :-)
Insgesamt hat mir Pucon in Chile aber besser gefallen als Bariloche. Pucon hatte mehr die Atmosphaere von einem kleinen oesterreichischen Skidorf, waehrend Bariloche eher aussah wie die Bettenburgen in Frankreich. Dafuer war in Bariloche aber definitiv mehr los. Die argentinischen Studenten fahren da jedes Jahr zum Spring Break hin, mehr muss ich wohl nicht sagen.
Nach 2 Tagen in Bariloche bin ich quer durch Argentinien nach Puerto Madryn gefahren. Waere gerne direkt Richtung Sueden gefahren, das ist im Winter aber nicht moeglich. Hier ist es gerade ueberraschend warm. Sitze bei 29 Grad im Shirt und Flipflops im Internetcafe, damit hatte ich nicht gerechnet.
Die grosse Attraktion hier sind die "Southern Right" Wale (keine Ahnung, wie die auf deutsch heissen), die hier von Mai bis Dezember an der Kueste entlang schwimmen. Obwohl ich in Australien und Neuseeland schon Wale gesehen habe, bin ich trotzdem nochmal auf eine Whale Watching Tour zur Halbinsel Valdez gefahren und das hat sich definitiv gelohnt. In Neuseeland haben wir in knapp 3 Stunden auf dem Wasser 6 Wale entdeckt. Hier in Puerto Madryn geht man einfach an den Strand oder auf den Pier und da sind sie dann auf einmal. Bei Flut kommmen sogar die grossen Tiere (ca. 17 Meter lang) bis zu 10 Meter an den Strand. Anschliessend sind wir mit einem Boot sogar noch naeher rangekommen. Ein paar von den grossen Walen sind minutenlang direkt neben dem Boot herumgeduempelt, gesprungen und unter unserem Boot durchgetaucht! Leider haben wir keine Orcas gesehen, obwohl ihre Saison jetzt langsam anfaengt. Wer die Doku "Der blaue Planet" gesehen hat, kann sich bestimmt an die Szenen erinnern, in denen die Orcas die Seehund-Babys direkt vom Strand weggeschnappt haben?! An genau diesem Strand waren wir, aber ausser riesigen stinkenden und ruelpsenden Elephant Seals (weiss wieder den deutschen Namen nicht, vielleicht Elephanten-Seehunde?) und Pinguinen haben wir nichts gesehen.
Danach gab es dann noch ein Whale Watching der ganz anderen Art: es war ein Sonntag und super Wetter, deshalb waren auch viele Einheimische am Strand und man konnte dicke Argentinierinnen in Badeanzuegen beobachten :-)
Ich muss euch aber enttaeuschen, davon habe ich leider keine Fotos...
Ein weiteres Highlight hier ist natuerlich das Essen. Alles dreht sich um Fleisch und Barbecue, wunderbar. Versuche gerade, mich Abend fuer Abend durch die verschiedenen Steak-Sorten zu essen, habe aber noch nicht einmal die Haelfte geschafft. Eine Spezialitaet sind hier Innereien (ja genau: Darm, Niere und sogar Gehirn). Wir (reise gerade mit Stuart aus London, den ich in Santiago kenengelernt habe) haben direkt am ersten Abend in Puerto Madryn unsere Schuldigkeit getan und einen "Grillteller" voller Innereien bestellt (und auch fast ganz gegessen). Ein paar Sachen schmeckten ganz "interessant" und ein paar Sachen haette ich fast direkt durchs halbe Restaurant gespuckt. Ist aber ein witziges Erlebnis, wenn man mit einer Gruppe von 10 Leuten einfach eine riesen Grillplatte bestellt und nicht wirklich weiss, was man gerade isst. Mit ein paar Flaschen Rotwein und Bier ist aber alles irgendwie geniessbar :-)
Wie ihr an der Laenge meiner Berichte erkennen koennt, ist das Internet hier endlich wieder spottbillig und in den meisten Hostels sogar umsonst. Ansonsten bin ich froh, dass sich hier wieder alles um Fussball dreht und nur teilweise um den Rugby World Cup. Nach Australien und Neuseeland kann ich hier endlich mit den Locals ueber die WM diskutieren...wie war das noch mit dem Elfmeter-Schiessen im Viertelfinale? :-)
Und bevor einer fragt: Nein, ich moechte momentan nicht ueber den BVB reden!!
Ausserdem ist das Reisen hier viel spannender. In Australien und Neuseeland ist es wirklich einfach, als Backpacker durch die Gegend zu kommen, weil alle Angebote auf diese Zielgruppe zugeschnitten sind. Das ist zwar superangenehm, aber jetzt ist es auch mal wieder ganz nett, in einem Bus zu sitzen und nicht wirklich zu wissen, wo der eigentlich hinfaehrt :-)
Ein grosser Wehmutstropfen ist natuerlich, dass ich Barbaras und Thorstens Hochzeit verpasst habe :-(
Hallo ihr zwei! Hoffe, ihr hattet einen super Tag? Habe versucht, euch (und einige eurer Gaeste) am Samstag abend auf dem Handy zu erreichen, aber scheinbar waren alle mit Feiern beschaeftigt :-)
Muss mich jetzt seelisch auf die 24-Stunden-Busfahrt vorbereiten, also Schluss fuer heute.
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Donnerstag, 27. September 2007
Beklaut in Santiago und begeistert in Pucon
bongo, 11:58h
Es hat nicht wirklich lange gedauert, bis ich hier in Suedamerika das erste Mal beklaut wurde. Vorneweg muss ich aber sagen, dass wir selber Schuld waren und auf einen ziemlich daemlichen Trick reingefallen sind. Und es waren umgerechnet nur 5 Euro pro Person, also halb so schlimm.
Aber ich fang besser von vorne an. In meinen ersten drei Tagen in Santiago konnte ich nicht viel machen, weil hier Nationalfeiertag war und so ziemlich alles 3 Tage lang geschlossen war. Mal ganz davon abgesehen, dass man in Santiago generell nicht viel machen kann. Also hat sich am Samstag nachmittag eine Gruppe von 10 Leuten im Hostel zusammengefunden und was macht man Samstags nachmittags? Richtig, man geht zum Fussball!
Wir waren bei einem Heimspiel vom lokalen Verein Colo Colo, sowas wie das Bayern Muenchen von Chile. Sobald wir aus der Metro ausgestiegen sind, wurden wir von Einheimischen bedraengt, die entweder betteln oder uns was verkaufen wollten. Wir haben uns dann zum Ticketschalter durchgeschlagen, wo uns ein ziemlich offiziell aussehender Typ angesprochen hat und uns mit den Tickets beraten hat. Wir haben uns nix weiter dabei gedacht, weil er vorher mit dem Security-Typen geplaudert hat und den Eindruck machte, hier zu arbeiten. Tja, sobald er aber von einigen das Geld fuer die Tickets eingesammelt hatte, ist er ploetzlich losgerannt waehrend wir wieder von einer Masse von Leuten umringt wurden, um ihm bloss nicht folgen zu koennen. Der Security (die ja nunmal direkt daneben stand) fiel dazu nicht mehr ein als "Oh, der ist grad mit eurem Geld abgehauen".
Naja, waren ja wie gesagt nur ca. 5 Euro pro Person, aber wir haben uns trotzdem geaergert. Das entspricht hier naemlich einem dicken Abendessen ;-)
Das Spiel an sich war eher maessig, entsprach ungefaehr deutschem Regionalliga-Niveau. Colo Colo hat 2:0 gegen Santa Schlagmichtot gewonnen. Aber die lokalen Fans haben 90 Minuten durchgesungen und in der Fankurve rumgetanzt, das war schon nicht schlecht. Und die Kulisse mit den verschneiten Bergen im Hintergrund hatte auch was.
Habe ausserdem einen Tagesausflug nach Valparaiso gemacht, angeblich Chiles schoenste Stadt. Die Hafenstadt ist in extremer Hanglage gebaut und beruehmt fuer ihre Seilbahnen (keine Ahnung wie man die alten Dinger sonst beschreiben soll ;-), mit denen man rumpelnderweise in die oberen Stadtteile kommt. Ist wirklich ganz nett, im oberen Teil mit Blick aufs Meer durch die Gassen zu laufen, die alle in unterschiedlichen Farben gestrichen und voll mit Graffiti sind.
Mein Hostel in Santiago war im Barrio Bellavista, wo man hauptsaechlich Bars, Clubs und Restaurants findet. War also optimal fuer die Abendgestaltung. Wir haben dann auch tatsaechlich einige gute Salsa-Bars gefunden und mussten nicht noch einmal in den Schwulenclub:-))
Nach 6 Tagen hatte ich aber genug von der Hauptstadt und bin mit dem Bus ueber Nacht nach Pucon gefahren. DIE Attraktion in Pucon ist der Vulkan Villarrica, einer der aktivsten Vulkane des Kontinents. Am naechsten Tag haben wir also mit einer gefuehrten Gruppe bei super Wetter den Aufstieg gewagt. Das war definitiv ein Highlight meiner ganzen Reise. Ausgeruestet mit Eispickel, Atemmaske (fuer den Schwefelgestank) und ganz viel Schokolade (Zucker!) sind wir knapp 5 Stunden im Zickzack-Kurs den verschneiten Berg hochgestapft. Die Aussicht auf die umliegenden Seen, die anderen Vulkane und die Anden war unglaublich! Und als wir dann endlich am Rand vom Krater standen, ist uns wortwoertlich die Luft weggeblieben, und das nicht nur wegen des beissenden Schwefelgestanks. Haben sogar zwei ziemlich grosse Explosionen miterlebt!
Nach einem halbstuendigen Picknick direkt neben dem Krater ging es wieder ins Tal. Dieses Mal Gott sei Dank hauptsaechlich rutschenderweise mit einem Arschleder :-)
Abends gab es zur Belohnung dann einen Besuch der Therme hier, genau das Richtige fuer die mueden Beine. Ueber mangelnde Bewegung konnte ich mich in Pucon also nicht beklagen. Am Tag vor der Vulkanbesteigung war ich naemlich noch auf einer 45 km langen Mountainbike-Tour. Pucon hat mir super gefallen. Auf der einen Seite der Lago Villarrica und auf der anderen Seite der Vulkan, der kontinuierlich qualmt und abends feuerrot leuchtet, was will man mehr als Aussicht? Nur die Warnampeln ueberall fuer die Vulkanaktivitaet waren etwas beunruhigend. Sobald das Licht da naemlich auf Rot springt, muss die ganze Stadt evakuiert werden. Das ist aber Gott sei Dank das letzte Mal 1984 passiert.
Nach insgesamt 10 Tagen in Chile bin ich gerade in Bariloche/Argentinien angekommen. Allein die Busfahrt durch die Anden war schon spektakulaer und der Sueden Patagoniens soll atemberaubend sein. Ausserdem gibt es hier 300g-Steaks fuer weniger als 3 Euro, ein Paradies!
Aber ich fang besser von vorne an. In meinen ersten drei Tagen in Santiago konnte ich nicht viel machen, weil hier Nationalfeiertag war und so ziemlich alles 3 Tage lang geschlossen war. Mal ganz davon abgesehen, dass man in Santiago generell nicht viel machen kann. Also hat sich am Samstag nachmittag eine Gruppe von 10 Leuten im Hostel zusammengefunden und was macht man Samstags nachmittags? Richtig, man geht zum Fussball!
Wir waren bei einem Heimspiel vom lokalen Verein Colo Colo, sowas wie das Bayern Muenchen von Chile. Sobald wir aus der Metro ausgestiegen sind, wurden wir von Einheimischen bedraengt, die entweder betteln oder uns was verkaufen wollten. Wir haben uns dann zum Ticketschalter durchgeschlagen, wo uns ein ziemlich offiziell aussehender Typ angesprochen hat und uns mit den Tickets beraten hat. Wir haben uns nix weiter dabei gedacht, weil er vorher mit dem Security-Typen geplaudert hat und den Eindruck machte, hier zu arbeiten. Tja, sobald er aber von einigen das Geld fuer die Tickets eingesammelt hatte, ist er ploetzlich losgerannt waehrend wir wieder von einer Masse von Leuten umringt wurden, um ihm bloss nicht folgen zu koennen. Der Security (die ja nunmal direkt daneben stand) fiel dazu nicht mehr ein als "Oh, der ist grad mit eurem Geld abgehauen".
Naja, waren ja wie gesagt nur ca. 5 Euro pro Person, aber wir haben uns trotzdem geaergert. Das entspricht hier naemlich einem dicken Abendessen ;-)
Das Spiel an sich war eher maessig, entsprach ungefaehr deutschem Regionalliga-Niveau. Colo Colo hat 2:0 gegen Santa Schlagmichtot gewonnen. Aber die lokalen Fans haben 90 Minuten durchgesungen und in der Fankurve rumgetanzt, das war schon nicht schlecht. Und die Kulisse mit den verschneiten Bergen im Hintergrund hatte auch was.
Habe ausserdem einen Tagesausflug nach Valparaiso gemacht, angeblich Chiles schoenste Stadt. Die Hafenstadt ist in extremer Hanglage gebaut und beruehmt fuer ihre Seilbahnen (keine Ahnung wie man die alten Dinger sonst beschreiben soll ;-), mit denen man rumpelnderweise in die oberen Stadtteile kommt. Ist wirklich ganz nett, im oberen Teil mit Blick aufs Meer durch die Gassen zu laufen, die alle in unterschiedlichen Farben gestrichen und voll mit Graffiti sind.
Mein Hostel in Santiago war im Barrio Bellavista, wo man hauptsaechlich Bars, Clubs und Restaurants findet. War also optimal fuer die Abendgestaltung. Wir haben dann auch tatsaechlich einige gute Salsa-Bars gefunden und mussten nicht noch einmal in den Schwulenclub:-))
Nach 6 Tagen hatte ich aber genug von der Hauptstadt und bin mit dem Bus ueber Nacht nach Pucon gefahren. DIE Attraktion in Pucon ist der Vulkan Villarrica, einer der aktivsten Vulkane des Kontinents. Am naechsten Tag haben wir also mit einer gefuehrten Gruppe bei super Wetter den Aufstieg gewagt. Das war definitiv ein Highlight meiner ganzen Reise. Ausgeruestet mit Eispickel, Atemmaske (fuer den Schwefelgestank) und ganz viel Schokolade (Zucker!) sind wir knapp 5 Stunden im Zickzack-Kurs den verschneiten Berg hochgestapft. Die Aussicht auf die umliegenden Seen, die anderen Vulkane und die Anden war unglaublich! Und als wir dann endlich am Rand vom Krater standen, ist uns wortwoertlich die Luft weggeblieben, und das nicht nur wegen des beissenden Schwefelgestanks. Haben sogar zwei ziemlich grosse Explosionen miterlebt!
Nach einem halbstuendigen Picknick direkt neben dem Krater ging es wieder ins Tal. Dieses Mal Gott sei Dank hauptsaechlich rutschenderweise mit einem Arschleder :-)
Abends gab es zur Belohnung dann einen Besuch der Therme hier, genau das Richtige fuer die mueden Beine. Ueber mangelnde Bewegung konnte ich mich in Pucon also nicht beklagen. Am Tag vor der Vulkanbesteigung war ich naemlich noch auf einer 45 km langen Mountainbike-Tour. Pucon hat mir super gefallen. Auf der einen Seite der Lago Villarrica und auf der anderen Seite der Vulkan, der kontinuierlich qualmt und abends feuerrot leuchtet, was will man mehr als Aussicht? Nur die Warnampeln ueberall fuer die Vulkanaktivitaet waren etwas beunruhigend. Sobald das Licht da naemlich auf Rot springt, muss die ganze Stadt evakuiert werden. Das ist aber Gott sei Dank das letzte Mal 1984 passiert.
Nach insgesamt 10 Tagen in Chile bin ich gerade in Bariloche/Argentinien angekommen. Allein die Busfahrt durch die Anden war schon spektakulaer und der Sueden Patagoniens soll atemberaubend sein. Ausserdem gibt es hier 300g-Steaks fuer weniger als 3 Euro, ein Paradies!
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Samstag, 22. September 2007
Bula Vinaka! in Fiji und die ersten Tage in Chile
bongo, 13:11h
Oh Mann, Fiji war ein Traum! Einige Backpacker haben mir vorher gesagt, dass Fiji relativ langweilig ist, aber ganz im Gegenteil.
Die ersten 4 Tage bin ich mit einer Gruppe von 12 Leuten im Bus rund um die Hauptinsel gefahren und wir haben sehr viel ueber die Einwohner und die Traditionen in Fiji gelernt. Haben Doerfer und Schulen besucht, Regenwald durchwandert und Berge bestiegen, sind in alten LKW-Reifen einen schlammigen Fluss runtergetrieben, waren Sandboarden, haben in Schlammloechern gebadet (ich schreibe ganz schoen viel ueber Schlamm, seltsam :-) usw.
Die Einwohner in Fiji sind die nettesten Leute, die ich auf meiner Reise bisher getroffen habe. Erst war ich etwas skeptisch und habe gedacht, die wollen mir alle was verkaufen. Aber nach kurzer Zeit habe ich dann gemerkt, dass sie einfach nur reden wollen und tatsaechlich daran interessiert sind, welcher komische Backpacker mit Sonnenbrand da gerade ihr Land besucht. Die Fijians (oder Fijianer? Fijis? Fijianten?) halten stille Personen fuer unfreundlich, daher quatscht hier jeder mit jedem ueber alles Moegliche. Da kann es schonmal passieren, dass der kurze Einkauf im Supermarkt in einer hitzigen Diskussion ueber Rugby und Fussball endet.
Das Wort, was man hier als erstes lernt, ist "Bula". Es hat ca. 2000 verschiedene Bedeutungen, man macht also so gut wie nie was falsch, wenn man es benutzt. Guten Tag? Bula! Tschuess? Bula! Gesundheit? Bula! Prost? Bula! Wie gehts? Bula! Gut? Bula! usw...
Netterweise wurde ich von meiner Gruppe zum offiziellen Redner ernannt, ohne gefragt zu werden. Jede Gruppe braucht so einen "Spokesman", um bei den Chiefs der Staemme in den verschiedenen Doerfern die offiziellen Zeremonien zu durchlaufen. So musste ich bei den "Haeuptlingen" um Erlaubnis fragen, in ihrem Fluss schwimmen zu duerfen, musste Gastgeschenke ueberreichen, mich mit bestimmten Gesten, lautem Bula! und Klatschen fuer die Gastfreundschaft bedanken und Abschlussreden im Namen der Gruppe halten. Die Belohnung war jedes Mal eine Extra-Schuessel Kava fuer mich, gar nicht so uebel.
Kava ist hier das traditionelle Getraenk und man trinkt es in einer langwierigen Zeremonie, waehrend der alle im Kreis sitzen, klatschen und (natuerlich) staendig Bula! schreien. Es wird aus einer Wurzel hergestellt und sieht aus wie schlammiges Wasser (schon wieder Schlamm). Kava enthaelt keinen Alkohol, hat aber eine narkotisierende Wirkung. Nach ein paar Schuesseln fuehlt sich die Zunge ziemlich taub an, was jedes Mal eine super Voraussetzung fuer meine Dankesrede in fliessendem Fiji war :-)
Witzig war, dass Frauen maximal 2 Schuesseln trinken duerfen und danach den Raum verlassen muessen. Die Maedels in unserer Gruppe wurden also von den Frauen im Dorf herumgefuehrt, waehrend die Jungs mit dem Chief weitergetrunken haben und mal wieder ueber den Rugby World Cup diskutiert haben.
Nach der 4taegigen Rundreise und einer Abschlussparty am Strand (die von der Polizei beendet wurde ;-) ging es dann aber endlich dahin, wofuer Fiji beruehmt ist: die vielen kleinen Inseln mit den Traumstraenden! Unser erster Stopp war Beachcomber Island, die "Partyinsel" von Fiji. Ist ungefaehr so gross wie ein Fussballfeld, ich bin jedenfall in genau 4 Minuten einmal um die ganze Insel gelaufen. Wir haben in einem Schlafsaal mit 85! Betten uebernachtet. Interessante Erfahrung auf einer Insel, wo die meisten um 10 Uhr morgens mit dem Trinken anfangen. Ist ungefaehr so, als ob man mit allen Kunden vom Ballermann 6 auf Mallorca ein Zimmer teilt.
Von Beachcomber Island bin ich dann nach Manta Ray Island gesegelt. Davon gibt es leider keine Fotos, weil meine Kamera auf Beachcomber kaputt gegangen ist. Kameras kaufen wird mein neues Hobby, musste mir in 10 Tagen zwei neue kaufen, son Mist. Habe jetzt fast mehr kaputte Kameras als saubere Unterhosen in meinem Rucksack...
Manta Ray Island war grandios. Ueberall Haengematten am Strand und maximal 40 Leute auf der ganzen Insel. Im Gegensatz zu Beachcomber mit den Partynaechten war das Erholung pur. Allerdings bekommt man bei den Einheimischen schnell Komplexe am Strand. Aus irgendeinem Grund haben die alle einen Six Pack, als ob die den ganzen Tag im Fitness-Studio verbringen.
Wie der Name schon sagt, kann man auf Manta Ray mit Manta-Rochen schnorcheln gehen. Am ersten Abend haben die Locals uns aber gesagt, dass die Saison fast vorbei ist und schon seit 2 Wochen keine Mantas mehr gesichtet wurden. Und was passiert am naechsten Morgen! Manta-Rochen tauchen auf!! Wir sind ihnen im Boot gefolgt und dann direkt neben 3 von ihnen ins Wasser gesprungen. Wahnsinn, der groesste von ihnen war ca. 6 Meter lang!! Es sieht fast so aus, als ob diese Riesen durchs Wasser schweben, wenn sie mit ihren "Fluegeln" schlagen.
Insgesamt war Fiji also die perfekte Mischung aus Kultur und Strandurlaub und die 10 Tage waren viel zu schnell vorbei.
Der wahrscheinlich abenteuerlichste Teil meiner Reise hat aber gerade erst angefangen. Ausgeruestet mit dem Noetigsten an Spanisch (dickes Dankeschoen nochmal an Swantje) werde ich in den naechsten 8 Wochen Suedamerika erkunden. Ich bin jetzt seit 5 Tagen in Santiago de Chile und fuehle mich hier pudelwohl. Super Hostel, super Essen und gestern wurden auch nur 3 Leute aus dem Hostel ueberfallen, was will man mehr? Kleiner Scherz, Mama, nicht aufregen. Tatsaechlich wurde gestern nur ein Maedel ueberfallen, haha.
Hier spricht wirklich fast niemand Englisch, aber ich komme ganz gut zurecht. Gestern abend waren wir mit einer Gruppe vom Hostel Essen und sind dann spaeter irgendwie aus Versehen auf einer Schwulenparty gelandet, soviel zu den Sprachproblemen :-)
Das Nachtleben faengt hier allerdings ziemlich spaet an, daran muss man sich erstmal gewoehnen. Dinner ist zwischen 21.00 und 23.00 Uhr und die meisten Clubs oeffnen erst um 01.00 Uhr.
Bis auf den Inca Trail in Peru habe ich noch keine konkreten Plaene hier. Der Kontinent ist aber einfach zu gross und zu schlecht befahrbar, um in 8 Wochen auch nur annaehernd alles zu sehen. Ich werde mich hier auf ein paar Highlights beschraenken, laenger in den verschiedenen Orten bleiben und nicht mehr soviel rumreisen wie in Australien und Neuseeland. Morgen geht es erstmal Richtung Sueden nach Pucon, wo ich den aktivsten Vulkan von Chile besteigen werde. Scheinbar wandert man tatsaechlich neben Lavastroemen, klingt spannend. Nochmal: Nicht aufregen, Mama! Ist weniger gefaehrlich als es klingt :-))
Junge Junge, das war mal wieder ein ziemlich langer Bericht. Schluss fuer heute, ich hab Hunger.
Adios!
Die ersten 4 Tage bin ich mit einer Gruppe von 12 Leuten im Bus rund um die Hauptinsel gefahren und wir haben sehr viel ueber die Einwohner und die Traditionen in Fiji gelernt. Haben Doerfer und Schulen besucht, Regenwald durchwandert und Berge bestiegen, sind in alten LKW-Reifen einen schlammigen Fluss runtergetrieben, waren Sandboarden, haben in Schlammloechern gebadet (ich schreibe ganz schoen viel ueber Schlamm, seltsam :-) usw.
Die Einwohner in Fiji sind die nettesten Leute, die ich auf meiner Reise bisher getroffen habe. Erst war ich etwas skeptisch und habe gedacht, die wollen mir alle was verkaufen. Aber nach kurzer Zeit habe ich dann gemerkt, dass sie einfach nur reden wollen und tatsaechlich daran interessiert sind, welcher komische Backpacker mit Sonnenbrand da gerade ihr Land besucht. Die Fijians (oder Fijianer? Fijis? Fijianten?) halten stille Personen fuer unfreundlich, daher quatscht hier jeder mit jedem ueber alles Moegliche. Da kann es schonmal passieren, dass der kurze Einkauf im Supermarkt in einer hitzigen Diskussion ueber Rugby und Fussball endet.
Das Wort, was man hier als erstes lernt, ist "Bula". Es hat ca. 2000 verschiedene Bedeutungen, man macht also so gut wie nie was falsch, wenn man es benutzt. Guten Tag? Bula! Tschuess? Bula! Gesundheit? Bula! Prost? Bula! Wie gehts? Bula! Gut? Bula! usw...
Netterweise wurde ich von meiner Gruppe zum offiziellen Redner ernannt, ohne gefragt zu werden. Jede Gruppe braucht so einen "Spokesman", um bei den Chiefs der Staemme in den verschiedenen Doerfern die offiziellen Zeremonien zu durchlaufen. So musste ich bei den "Haeuptlingen" um Erlaubnis fragen, in ihrem Fluss schwimmen zu duerfen, musste Gastgeschenke ueberreichen, mich mit bestimmten Gesten, lautem Bula! und Klatschen fuer die Gastfreundschaft bedanken und Abschlussreden im Namen der Gruppe halten. Die Belohnung war jedes Mal eine Extra-Schuessel Kava fuer mich, gar nicht so uebel.
Kava ist hier das traditionelle Getraenk und man trinkt es in einer langwierigen Zeremonie, waehrend der alle im Kreis sitzen, klatschen und (natuerlich) staendig Bula! schreien. Es wird aus einer Wurzel hergestellt und sieht aus wie schlammiges Wasser (schon wieder Schlamm). Kava enthaelt keinen Alkohol, hat aber eine narkotisierende Wirkung. Nach ein paar Schuesseln fuehlt sich die Zunge ziemlich taub an, was jedes Mal eine super Voraussetzung fuer meine Dankesrede in fliessendem Fiji war :-)
Witzig war, dass Frauen maximal 2 Schuesseln trinken duerfen und danach den Raum verlassen muessen. Die Maedels in unserer Gruppe wurden also von den Frauen im Dorf herumgefuehrt, waehrend die Jungs mit dem Chief weitergetrunken haben und mal wieder ueber den Rugby World Cup diskutiert haben.
Nach der 4taegigen Rundreise und einer Abschlussparty am Strand (die von der Polizei beendet wurde ;-) ging es dann aber endlich dahin, wofuer Fiji beruehmt ist: die vielen kleinen Inseln mit den Traumstraenden! Unser erster Stopp war Beachcomber Island, die "Partyinsel" von Fiji. Ist ungefaehr so gross wie ein Fussballfeld, ich bin jedenfall in genau 4 Minuten einmal um die ganze Insel gelaufen. Wir haben in einem Schlafsaal mit 85! Betten uebernachtet. Interessante Erfahrung auf einer Insel, wo die meisten um 10 Uhr morgens mit dem Trinken anfangen. Ist ungefaehr so, als ob man mit allen Kunden vom Ballermann 6 auf Mallorca ein Zimmer teilt.
Von Beachcomber Island bin ich dann nach Manta Ray Island gesegelt. Davon gibt es leider keine Fotos, weil meine Kamera auf Beachcomber kaputt gegangen ist. Kameras kaufen wird mein neues Hobby, musste mir in 10 Tagen zwei neue kaufen, son Mist. Habe jetzt fast mehr kaputte Kameras als saubere Unterhosen in meinem Rucksack...
Manta Ray Island war grandios. Ueberall Haengematten am Strand und maximal 40 Leute auf der ganzen Insel. Im Gegensatz zu Beachcomber mit den Partynaechten war das Erholung pur. Allerdings bekommt man bei den Einheimischen schnell Komplexe am Strand. Aus irgendeinem Grund haben die alle einen Six Pack, als ob die den ganzen Tag im Fitness-Studio verbringen.
Wie der Name schon sagt, kann man auf Manta Ray mit Manta-Rochen schnorcheln gehen. Am ersten Abend haben die Locals uns aber gesagt, dass die Saison fast vorbei ist und schon seit 2 Wochen keine Mantas mehr gesichtet wurden. Und was passiert am naechsten Morgen! Manta-Rochen tauchen auf!! Wir sind ihnen im Boot gefolgt und dann direkt neben 3 von ihnen ins Wasser gesprungen. Wahnsinn, der groesste von ihnen war ca. 6 Meter lang!! Es sieht fast so aus, als ob diese Riesen durchs Wasser schweben, wenn sie mit ihren "Fluegeln" schlagen.
Insgesamt war Fiji also die perfekte Mischung aus Kultur und Strandurlaub und die 10 Tage waren viel zu schnell vorbei.
Der wahrscheinlich abenteuerlichste Teil meiner Reise hat aber gerade erst angefangen. Ausgeruestet mit dem Noetigsten an Spanisch (dickes Dankeschoen nochmal an Swantje) werde ich in den naechsten 8 Wochen Suedamerika erkunden. Ich bin jetzt seit 5 Tagen in Santiago de Chile und fuehle mich hier pudelwohl. Super Hostel, super Essen und gestern wurden auch nur 3 Leute aus dem Hostel ueberfallen, was will man mehr? Kleiner Scherz, Mama, nicht aufregen. Tatsaechlich wurde gestern nur ein Maedel ueberfallen, haha.
Hier spricht wirklich fast niemand Englisch, aber ich komme ganz gut zurecht. Gestern abend waren wir mit einer Gruppe vom Hostel Essen und sind dann spaeter irgendwie aus Versehen auf einer Schwulenparty gelandet, soviel zu den Sprachproblemen :-)
Das Nachtleben faengt hier allerdings ziemlich spaet an, daran muss man sich erstmal gewoehnen. Dinner ist zwischen 21.00 und 23.00 Uhr und die meisten Clubs oeffnen erst um 01.00 Uhr.
Bis auf den Inca Trail in Peru habe ich noch keine konkreten Plaene hier. Der Kontinent ist aber einfach zu gross und zu schlecht befahrbar, um in 8 Wochen auch nur annaehernd alles zu sehen. Ich werde mich hier auf ein paar Highlights beschraenken, laenger in den verschiedenen Orten bleiben und nicht mehr soviel rumreisen wie in Australien und Neuseeland. Morgen geht es erstmal Richtung Sueden nach Pucon, wo ich den aktivsten Vulkan von Chile besteigen werde. Scheinbar wandert man tatsaechlich neben Lavastroemen, klingt spannend. Nochmal: Nicht aufregen, Mama! Ist weniger gefaehrlich als es klingt :-))
Junge Junge, das war mal wieder ein ziemlich langer Bericht. Schluss fuer heute, ich hab Hunger.
Adios!
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