Donnerstag, 6. September 2007
Kreuz und quer ueber die Nordinsel
Ohje, jetzt ist seit dem letzten Beitrag schon wieder soviel Zeit vergangen. Das liegt aber nicht daran, dass es nix zu berichten gab. Ganz im Gegenteil, ich war in den letzten 2 Wochen soviel unterwegs, dass praktisch nie Zeit zum Schreiben war (die Happy Hour faengt hier einfach viel zu frueh an :-)

Bin seit 3 Tagen in Auckland und damit an dem Punkt meiner Reise angekommen, der am weitesten von Deutschland entfernt ist, irgendwas um die 25.000 km. Von hier geht es also langsam wieder Richtung Heimat. Die meisten Kiwis nennen Auckland ein "Shithole" und reden hauptsaechlich abwertend darueber. Das liegt wahrscheinlich daran, dass allein in Auckland 1,2 Mio der insgesamt 4 Mio Neuseelaender wohnen und es einfach eine typische Grossstadt ist, womit die Kiwis allgemein nichts anfangen koennen. Die meisten leben lieber umgeben von den 40 Mio Schafen und den 80 Mio Opossums, die es hier gibt, anstatt sich um so Sachen wie Stau oder eine rote Ampel (oder Ampeln ueberhaupt :-) Gedanken zu machen.

Meine Reise ueber die Nordinsel hat in der "Windy City" Wellington angefangen, einer sehr schoenen und relaxten Stadt. Nach 3 Tagen hier ging es ziemlich weit noerdlich zur Coromandel Peninsula, wo wir am traumhaften Hahei Beach uebernachtet haben und einen eindrucksvollen Walk zur Cathedral Cove gemacht haben, einer hoehlenartigen Felsformation direkt am Strand. Mit "Wir" meine ich dieses Mal meine neue Reisegruppe von 9 Leuten, die ausser mir und dem Tourguide nur aus Maedels besteht (ahhh!!!). Das hat den Vorteil, dass ich abends nicht mehr soviel trinke, weil die Maedels alle frueh und nuechtern (nochmal ahhh! ;-) ins Bett gehen und den Nachteil, dass ich morgens immer ziemlich lange auf ein freies Badezimmer warten muss...

Von Hahei ging es nach Raglan, dem kleinen aber beruehmten Surferdorf an der Westkueste, bekannt fuer die besten Wellen Neuseelands. Leider hatte ich nur einen Tag zum Surfen und die Bedingungen waren ziemlich schlecht. Habe mich eher wie in einer Waschmaschine gefuehlt, weil die Wellen scheinbar von links, rechts, oben und unten gleichzeitig kamen. Die Wassertemperatur von 12 Grad hat dann zusaetzlich dafuer gesorgt, dass ich es nicht allzu lange im Wasser ausgehalten habe. Unsere Lodge war dafuer super gemuetlich: mitten im Wald, grosser Kamin und - das Wichtigste - warme Suppe nach dem Surfen!

Nachdem ich mich am naechsten Morgen gerade von dem arschkalten Wasser erholt hatte, hiess es in Waitomo wieder: rein in den Wetsuit. Dieses Mal ging es allerdings nicht ins Meer, sondern auf eine 4stuendige Hoehlentour (oder war es eine Hoellentour und ich habe nicht richtig gelesen?) Das war ein unglaubliches Erlebnis: 30 Meter Abseilen durch einen Wasserfall, dann in der Hoehle rumkriechen, Felswaende hochklettern, wieder Abseilen, durch noch kaelteres Wasser als am Tag zuvor kriechen usw...
Teilweise mussten wir auf "Befehl" unserer Guides unsere Lampen ausschalten, sodass die einzige Lichtquelle von den leuchtenden Hintern der Gluehwuermchen kam, fuer die diese Hoehle beruehmt ist.

Abends gab es zur Staerkung dann ein traditionelles Maori-Dinner inkl. Konzert in Rotorua. Zur Abwechslung gab es also mal wieder etwas Kultur und keine "Ich spring jetzt mal aus dieser Gondel/in diesen dunklen Schacht"-Aktionen :-)
Das Konzert war aber trotzdem alles andere als entspanned, wenn die gesichtstaetowierten Maori-Krieger den Kriegstanz Haka auffuehren und dabei ihre Augen aufreisen, die Zunge rausstrecken und wild durch die Gegend bruellen. Sogar die Maori-Frauen im Hintergrund hatten Gesichtsausdruecke, als ob sie gerade aus der geschlossenen Anstalt in Bedburg-Hau entflohen waeren. Marco, ich glaube einige dieser Krieger koennten mal ein paar entspannende Therapie-Stunden bei dir vertragen :-)
Habe auch selbst versucht, den Haka zu tanzen, das Ergebnis sah aber eher aus wie ein epileptischer Anfall und haette wohl keinen feindlichen Krieger in die Flucht geschlagen.

@Iris und Tim: Zum Nachtisch gab es uebrigens dieses fantastische Fruchtkuchen-Ding (hab den Namen vergessen), dass ihr mir bei eurem Gala-Dinner auch serviert habt. Eures hat mir aber besser geschmeckt, habe mich nur nicht getraut, dass dem halbnackten und taetowierten Chief des Stammes zu sagen :-)

Im Gegensatz zu Australien und den Aborigines scheinen die Maori hier viel besser integriert zu sein. Die Schilder sind alle in Englisch und Maori und jeder Kiwi scheint stolz auf deren Traditionen zu sein und spricht wenigstens ein paar Brocken Maori. Das nationale Rugby-Team, die "All Blacks", fuehrt sogar vor jedem Match den Haka auf, um die Gegner einzuschuechtern (kann man ab Samstag in Frankreich beim Rugby World Cup bestaunen).

Fuer uns arme Touristen ist es allerdings etwas schwierig, mit den Maori-Namen klar zu kommen. Orte wie "Rotorua" oder "Ohinemutu" gehen ja noch, aber versucht mal, nach dem Weg zu den Thermalquellen in "Whakarewarewa" zu fragen...

Neben den kulturellen Erlebnissen gibt es in Rotorua natuerlich auch wieder irgendwas mit Adrenalinkick, die Kiwis koennen einfach nicht ohne. In diesem Fall ist das der mit 7 Metern hoechste kommerziell raftbare (heisst in einem Paddelboot sitzend runterstuerzen, wer mit dem Begriff "Rafting" nix anfangen kann ;-) Wasserfall der Welt. Und da der Abend zuvor nach dem Maori-Dinner ziemlich lang wurde (ja, unglaublich, die Maedels haben getrunken!), schien es das perfekte Heilmittel gegen den Kater zu sein. Also um 9.00 Uhr ab ins knallrote Gummiboot, Schwimmweste und Helm an und los. Beruhigenderweise haben die Guides uns vorher noch gesagt, dass es aufgrund des hohen Wasserstandes relativ unwahrscheinlich ist, dass unser Boot nach dem Wasserfall nicht (ja, NICHT) umkippt! Also wurden wir noch schnell seelisch darauf vorbereitet, dass wir als nasse Saecke im Wasser treibend enden koennten. Auf den Fotos koennt ihr aber sehen, dass das Boot Gott sei Dank nicht umgekippt ist und keiner von uns flussabwaerts aus dem Wasser gefischt werden musste. Ueberraschenderweise war der Rafting-Trip auch mit Maori-Kultur verbunden, weil die Truppe naemlich von Maoris geleitet wird. So mussten wir vorher dem Fluss und der Erde mit traditionellen Gebeten unseren Respekt erweisen, haben Gluecksbringer nach dem Verlauf befragt und vor jedem Wasserfall und jeder groesseren Stromschnelle haben wir wie bekloppt die Paddel aufs Wasser geschlagen und dabei Maori-Kampfschreie gebruellt, sehr witzig (und auch wieder ein bischen irre).

Von Rotorua ging es in die Stadt Taupo am Lake Taupo (sehr einfallsreich ;-), einem riesigen Vulkankrater-See. Hier gibt es Thermal Pools mitten in der Stadt, in die man einfach so reinhuepfen kann. Abends trifft sich hier die lokale Jugend und die Backpacker zum gemuetlichen Bier im heissen und nach faulen Eiern stinkenden Pool, sehr gemuetlich.

Der letzte Stop vor Auckland war dann im Tongariro Nationalpark, wo wir in einem Hostel von Vulkanen umgeben uebernachtet haben. Beunruhigenderweise sind diese Vulkane noch aktiv und einer davon ist seit 3 Jahren ueberfaellig. Beim letzten Ausbruch hat er 2 Skipisten unter sich begraben. Leider war das Tongariro Crossing, der angeblich beste Tagesmarsch in Neuseeland, aufgrund starker Schneefaelle und Wind fuer 3 Tage geschlossen und wir konnten es nicht machen. Ich habe Bilder davon gesehen und allein dafuer loht es sich schon, nochmal nach Neuseeland zurueck zu kommen. Wer sich ein ungefaehres Bild von dieser Vulkanlandschaft machen moechte: hier wurden die Mordor-Szenen vom "Herrn der Ringe" gedreht.

So, jetzt bin ich also in Auckland und mache 3 Tage lang mal nix, ausser mich auf Fiji zu freuen. Soll alle Duisburger von Marielen gruessen (natuerlich auch alle Nicht-Duisburger, die sie kennen), mit der ich mich gestern kurz getroffen habe und gleich nochmal auf ein paar Bierchen.

Fuer die naechsten 10 Tage auf Fiji bin ich wahrscheinlich schlecht bis gar nicht zu erreichen. Aber sobald ich einen Internet-PC finde, werde ich haargenau berichten, was fuer ein Gefuehl es ist, in die Suedsee zu pinkeln :-))

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Freitag, 24. August 2007
Bungy...ahhhhhhhhhhh!!!
Zuallererst ein dickes Dankeschoen fuer die ganzen Geburtstagsgruesse, die ich per Mail, SMS, StudiVZ, Facebook und ueber diesen Blog bekommen habe!

Und natuerlich muss ich mich auch fuer die netten Mails, Kommentare und Bilder vom BVB und seinen grossen aktuellen Erfolgen bedanken, die ihr mir netterweise geschickt habt ;-)
Ich bin sehr froh, so weit weg zu sein und das Elend nur aus der Ferne zu erleben. Wenigstens waren die ganzen Englaender um mich rum nach dem Laenderspiel fuer einen Tag still :-))

Ich muss ja zugeben, dass ich mir vorher ein bischen Sorgen gemacht habe, an meinem Geburtstag halbwegs alleine feiern zu muessen. Man trifft zwar unterwegs staendig neue Leute, aber manchmal ist man halt gerade neu in einem Hostel oder einer Stadt und kennt noch niemanden. Es ist dann aber natuerlich wieder ganz anders gekommen als befuerchtet ;-)

Habe meinen Geburtstag jetzt insgesamt 4 Tage gefeiert und brauche definitiv eine Pause vom Alkohol! Wie schon erwaehnt ist meine Reisegruppe genau rechtzeitig wieder in Queenstown angekommen, um mit mir zu feiern. Darueber war ich besonders froh, denn mit den Leuten bin ich die letzten 2 Wochen gereist und wir haben uns in der Zeit sehr gut kennengelernt. Und es ist halt lustiger, mit vertrauten Leuten zu feiern als mit halbwegs "Fremden", die man gerade einen Tag vorher getroffen hat.

Zufaellig fand am Tag vor meinem Geburtstag zusaetzlich eine organisierte Kneipentour mit den Leuten statt, mit denen ich die letzten drei Tage Skifahren war. Somit war das "Reinfeiern" auch gesichert :-))

Mit einem dicken Kater ging es dann am 22. August zum Nevis Bungy, dem zweithoechsten Bungy der Welt. 134 Meter ueber einem Canyon aus einer Gondel raus...ahhhh! Das war mit Abstand das uebelste Angstgefuehl, das ich jemals hatte. Beim Fallschirmsprung war man so hoch ueber dem Boden, dass es sich einfach nicht real angefuehlt hat. Und irgendwie ist der Boden beim freien Fall auch nicht wirklich naeher gekommen. Aber aus dieser winzigen Gondel zu springen hat enorme Ueberwindung gekostet. In unserer Gruppe hatten wir ganzkoerpertaetowierte Rocker, die zusammengebrochen sind und Maedels, die Heulkraenpfe bekommen haben. War also eine sehr entspannte Atmosphaere :-)

Und dann watschelt man mit dem Bungy an den Fuessen zum Rand, der Typ zaehlt "5,4,3,2,1..Bungy!", man springt...und es ist grossartig!! Waere am liebsten direkt nochmal gesprungen. Hinterher hatten alle ein dickes Grinsen im Gesicht und waren heiser von der ganzen Schreierei. Der erfolgreiche Bungy musste dann abends natuerlich wieder ordentlich gefeiert werden :-)

Habe uebrigens meinen Flug nach Santiago de Chile auf den 17.09. verschoben, damit ich am 07.09. noch fuer 10 Tage nach Fiji fliegen kann :-))
Das reisst zwar ein ziemlich dickes Loch in meine Reisekasse, aber wenn ich schonmal so nah an der Suedsee bin, muss ich die Gelegenheit fuer einen Abstecher auch nutzen.

Gestern ging es von Queenstown zurueck nach Christchurch. Meine Tour ueber die Suedinsel ist also beendet und morgen geht es mit der Faehre nach Wellington auf die Nordinsel. In Christchurch habe ich mich mit James und Danielle getroffen, dem englischen Paerchen, das ich in Malaysia kennengelernt und dann in Singapur wiedergetroffen habe. Schon verrueckt: in Malaysia kennengelernt, dann Singapur, Christchurch und das naechste Mal sehen wir uns in Santiago de Chile fuer ein paar Tage.

Eigentlich hatte ich gedacht, dass meine Tour durch Neusseland relativ ruhig ablaeuft, mit Wanderungen, viel Natur usw. Aber in den letzten zwei Wochen haben wir soviel gefeiert und getrunken, dass ich mich wie ein Schwamm fuehle und meine Leber um Hilfe schreit :-))
Wir hatten durchschnittlich 4 Stunden Schlaf pro Nacht und jeden Tag ein volles Programm. Ist ja nicht so, dass wir nach der Feierei den ganzen Tag im Bett geblieben sind. Schliesslich bin ich Neuseeland und will moeglichst viel sehen. Fuer die naechste Woche haben wir uns aber striktes Alkoholverbot und viel Schlaf verordnet.

So, nach zwei Wochen ohne einen einzigen Eintrag hier kamen jetzt also zwei ziemlich lange direkt hintereinander. Aber ich habe heute mal wieder einen komplett programmlosen Tag in einem kleinen Fischerdorf (in dem alle miteinander verwandt sind und nach Schaf oder Fisch riechen) und man nicht viel machen kann. Also nutze ich die Zeit fuers Internet, Entgiftung im Whirlpool und "Simpsons" schauen.

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Dienstag, 21. August 2007
Im Land von Frodo und Co.
Ich muss ja zugeben, dass ich seit meiner Ankunft in Neuseeland ziemlich schreibfaul war. Das lag aber hauptsaechlich daran, dass ich in Christchurch mit meiner Rundreise ueber die Suedinsel begonnen habe und wir jeden Tag ein ziemlich strammes Programm hatten. Hier also die Kurzform von meinen Erlebnissen in den letzten 2 Wochen:

Wie gesagt reise ich mit einer Gruppe von 12 Leuten im Bus herum und wir hatten bis jetzt superviel Spass. Das klingt jetzt wahrscheinlich wie das schlimmste Klischee, aber in Neuseeland fuehlt man sich wirklich wie in der Landschaft vom "Herrn der Ringe". Manchmal denke ich, dass alles eigentlich wie in Oesterreich aussieht, mit den ganzen Bergen, Kuehen und natuerlich Schafen. Aber dann hat man ploetzlich auf der rechten Seite tropische Pflanzen am Fuss von Gletschern und wenn man links schaut, sieht man das Meer oder einfach biz zum Horizont gar nichts (ausser mal wieder) Schafe. In diesen Momenten merkt man dann, dass man eben nicht in Oesterreich ist, sondern am anderen Ende der Welt, wo alles ein kleines bischen anders ist.

Nach drei Tagen in Christchurch und einem Spaziergang auf einem inaktiven Vulkan ging es zum Whale Watching nach Kaikoura an der Ostkueste. War ziemlich beeindruckend, diese riesigen Tiere aus naechster Naehe zu sehen. Von Kaikoura sind wir nach Picton gefahren, wo wir in den Weinbergen am Rand des Marlborough Sound in einer alten Villa uebernachtet haben. Ich werde hier uebrigens langsam zum Weintrinker, natuerlich nur in Ergaenzung zum Bier, nicht als Ersatz ;-)

Anschliessend waren wir einen Tag im Abel Tasman Nationalpark, wo unser Segeltrip aber leider wegen schlechtem Wetter gecancelt wurde. Danach haben wir zwei denkwuerdige Tage in Barrytown an der Westkueste (Baz Vegas) verbracht. Das ist ein Kaff mit 40 Einwohnern, wo man abends aus reiner Langeweile eine "Fancy Dress"-Party schmeisst, damit die Happy Hour im Pub verlaengert wird. Insgesamt ist die Westkueste von Neuseeland mindestens so atemberaubend wie die Great Ocean Road in Australien, wenn nicht sogar eindrucksvoller.

Einen meiner besten Taesausfluege auf der ganzen Reise bisher habe ich dann am Franz-Josef-Gletscher gemacht. Wir sind mit einem Helikopter auf den Gletscher geflogen und 3 Stunden mit Spikes an unseren Schuhen im Eis herumgewandert. Zwischendurch mussten wir auf allen Vieren durch Eisspalten krabbeln und uns durch enge Tunnel zwaengen. Unser Guide waere dann fast abgestuerzt, als eine Teilnehmerin gefragt hat, ob es hier oben auch Pinguine gibt!!
In Franz Josef habe ich ausserdem den schlimmsten Schnaps meines Lebens getrunken. Er bestand aus einem halben Glas Chili-Pulver mit Tequila, Wodka und Sambuca. Wenigstens war er umsonst und ich war der Einzige, der nicht angefangen hat zu heulen :-))
Ansonsten sind die Kiwis ganz verrueckt nach Jaegermeister. Es gibt JM-Surfboards, Snowboards, Skier mit Loechern fuer Schnapsglaeser usw.

Nach einer Jetboot-Tour durch den Mount Aspiring Nationalpark ist unsere kleine Reisegruppe dann in Queenstown angekommen, der Extremsport-Hauptstadt der Welt. Es gibt hier einfach nichts, was man nicht machen kann. Sky Dive, Bungy, Canyon Swing, Jetboot, Paragliding, Drachenfliegen und viele andere verrueckte Sachen, von denen ich vorher noch nie gehoert habe. Von all diesen Adrenalin-Aktivaeten habe ich mich dann entschieden fuer...Reiten. Ja, richtig gelesen, ich habe einen Ausritt durch die Drehorte von "Herr der Ringe" gemacht (und bin nicht vom Pferd gefallen ;-). Ok, ganz ohne Adrenalinkick geht es dann doch nicht. Morgen gehen wir Bungy-Jumpen, und zwar aus einer Gondel 134 Meter ueber einem Canyon...ahhh!!

Meine Gruppe ist vor drei Tagen weiter Richtung Sueden gefahren und ich bin zum Skifahren und Snowboarden hiergeblieben. War sehr ungewoehnlich, im August Skifahren zu gehen. Von den Skigebieten bin ich allerdings etwas enttaeuscht. Kein Vergleich zu Oesterreich, einfach viel zu klein. Das Gute war, dass ich in einer Gruppe mit Guide gefahren bin und wir ziemlich viel ausserhalb der Pisten unterwegs waren.

Abgesehen vom Skifahren haben wir uns ausserdem ein Auto geliehen und sind zum Milford Sound gefahren, einem der schoensten Plaetze hier, die ich bisher gesehn habe. Der Milford Sound ist ein Fjord und wir haben eine 2stuendige Bootsfahrt gemacht, vorbei an Wasserfaellen und Seehunden.

Gerade ist meine Gruppe dann wieder hier in Queenstown angekommen, puenktlich um heute abend meinen Geburtstag zu feiern (ja, ich habe GEBURTSTAG :-)) Habe gestern schon ordentlich mit der Skigruppe reingefeiert, aber gleich gehts weiter!

Deshalb: genug geschrieben, jetzt wird gefeiert!

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Mittwoch, 8. August 2007
Nachtrag Australien
Als ob der letzte Eintrag nicht schon lang genug war, kommt hier noch das angedrohte Fazit zu Australien:

Naja, wie soll es mir schon gefallen haben, wenn ich gar nicht weg wollte?! Grossartig!! Ich koennte auf Anhieb gar nicht sagen, was das Highlight war, weil es hier einfach so viele so unterschiedliche Sachen zu erleben gibt. Die 9 Tage im Outback waren Wahnsinn, die 4 Wochen mit Silke entlang der Ostkueste (Fraser Island, Segeln in den Whitsundays) wunderschoen und viel zu kurz, die Tage mit dem Surfcamp superlustig, Great Ocean Road und Kangaroo Island sehr entspanned usw.

Und die Einheimischen - vom Busfahrer bis zum Polizisten - sind alle so freundlich und locker, kein Vergleich zu Deutschland. Die Gegensaetze hier sind allerdings auch sehr krass. Totale Einoede und spannende Aborigine-Kultur im Outback und Ballermann-Atmosphaere in den Partyhochburgen entlang der Ostkueste. Dazwischen aber immer wieder so kleine Paradiese wie Fraser Island und die Whitsundays.

Es stimmt uebrigens, dass man an der Ostkueste mindesten einmal eine(n) Bekannte(n) aus der Heimat trifft. In meinem Fall war das Linda Gerritzen aus Vluyn, die Silke und mir in einem Hostel in Airlie Beach ploetzlich gegenueber stand.

Der Kulturschock war in Australien natuerlich nicht so gross wie in Asien, aber die australische Mentalitaet und der Humor sind trotzdem gewoehnugsbeduerftig. Am besten ist es, man lacht einfach ueber sich selbst, wenn die Einheimischen einen mal wieder verarschen. Dann bekommt man ein (oder auch mal fuenf) Bier ausgegeben und alles ist gut ;-)

Koennte noch stundenlang weiterschwaermen, aber ich muss runter zur Bar, die Happy Hour ist naemlich gleich vorbei :-)

Bin uebrigens gut in Neuseeland angekommen und starte morgen meine Reise kreuz und quer ueber die Suedinsel, aber davon mehr beim naechsten Mal...

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Sonntag, 5. August 2007
Great Ocean Road und Kangaroo Island
Kaum zu glauben, aber das hier wird mein letzter Beitrag aus Australien :-(

In 5 Stunden geht mein Flieger nach Neuseeland, aber eigentlich will ich Australien noch gar nicht verlassen. Aber das gleiche habe ich vor meiner Abreise aus Asien auch gedacht und ich bin mir ziemlich sicher, dass Neuseeland auch grossartig wird.

Seit dem letzten Eintrag ist schon wieder soviel passiert, dass es schwierig wird, alles moeglichst kurz zusammenzufassen. Nach einem erneuten Zwischenstop in Sydney bin ich mit gemischten Gefuehlen nach Melbourne gefahren. Die Surfcamp-Truppe war so nett, dass ich gerne laenger mit ihnen gereist waere. Habe kurz ueberlegt, ob ich die gebuchten Touren ueber die Great Ocean Road und nach Kangaroo Island canceln und in Byron Bay bleiben soll. Auf Dauer ist es naemlich schon etwas anstrengend, alle 2 bis 3 Tage neue Leute zu treffen und immer mit den gleichen Fragen wie "Wo kommst du her", "Wie lange reist du" und "Was machst du zuhause" anzufangen. Da war die recht lange Zeit mit dem Camp wesentlich entspannter, weil man die Leute einfach besser kennenlernt.

Wie auch immer, ich habe die Touren nicht gecancelt und bin im Nachhinein sehr froh darueber. Bin in 3 Tagen von Melbourne nach Adelaide gefahren und die Ausblicke entlang der Great Ocean Road sind einfach unglaublich. Es gibt eigentlich nicht viel zu tun ausser aus dem Fenster zu schauen, ab und zu mal auszusteigen und ein paar Fotos zu machen. Aber trotzdem vergeht die Zeit wie im Fluge. Im Gegensatz zu den Partytagen in Byron Bay waren die Abende hier ziemlich ruhig und entspannt, was mal eine gute Abwechslung war :-)
In der ersten Nacht haben wir in einem Kaff mit 8! Einwohnern uebernachtet und die zweite Nacht haben wir auf einer Farm mitten in der Pampa verbracht. Bei Sonnenuntergang sind dann auf den Wiesen rund um die Farm ca. 50 Kaengurus und ein paar Emus aufgetaucht, die sich von uns ueberhaupt nicht gestoert fuehlten.

Nach einer durchzechten Samstagnacht in Adelaide ging es Sonntag morgen um 6.00 Uhr ohne eine einzige Minute Schlaf fuer 2 Tage nach Kangaroo Island. Das ist eine ziemlich unberuehrte Insel, auf der wir mit Seehunden am Strand entlang spaziert sind, allerlei seltsame australische Tiere beobachtet haben und in Little Sahara Sandboarden waren. Wie durch ein Wunder habe ich letzteres trotz akutem Schlafmangel unverletzt ueberstanden ;-)
Ausserdem habe ich den Contest "Wer hat den schlimmsten Song auf seinem MP3-Player" mit "Baywatch" gewonnen :-))

Von Kangaroo Island ging es zurueck nach Adelaide, was zwar eine nette Stadt ist, aber wirklich viel kann man hier nicht machen. Anschliessend bin ich mit einem Englaender aus meiner Insel-Gruppe wieder nach Melbourne geflogen. Melbourne ist fuer eine Grossstadt sehr entspannt. Es scheint so, als ob alle einfach den ganzen Tag in Cafes sitzen und Zeitung lesen. Habe hier im Casino beim Pokern mein Taschengeld etwas aufgebessert und gestern waren wir im Melbourne Cricket Ground - dem groessten Stadion Australiens mit 90.000 Sitzplaetzen - zum Aussie Football (eine Art Rugby, aber mit etwas anderen Regeln). War sehr witzig, aber der gute deutsche Fussball gefaellt mir doch besser.

So, das war es also mit meinem Australien-Abenteuer. Eigentlich waere es jetzt Zeit fuer ein kleines Fazit, aber meine Internetzeit laeuft ab, das muss also bis zum naechsten Mal warten...

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Dienstag, 24. Juli 2007
Von Sydney zum Surfen und zurueck
Nach 4 sehr schoenen Tagen in Sydney bin ich jetzt wieder alleine unterwegs, weil Silke am letzten Samstag zurueck nach Deutschland fliegen musste :-(((

Haben uns zuerst die grossen Sehenswuerdigkeiten wie die Harbour Bridge und das Opera House angeschaut, waren am Bondi Beach und sind mit der Faehre zum Surfspot Manly gefahren. Ausserdem haben wir eine Tagestour in die Blue Mountains gemacht. Hier haben wir uns das Geld fuer den Shuttle-Bus gespart und sind knapp 4 Stunden Berge rauf- und runtergewandert und haben die Aussicht genossen. Auf der Rueckfahrt waren wir so platt, dass wir im Zug nach ca. 5 Minuten eingeschlafen sind.

Ich bin dann von Sydney am Montag mit dem Mojo-Surfcamp wieder die Ostkueste hochgefahren. Wir haben die Woche ueber in zwei unterschiedlichen Camps direkt am Meer gewohnt und waren den ganzen Tag Surfen. Am Freitag sind wir dann in Byron Bay angekommen (das ich ja eigentlich zusammen mit Silke erst ein paar Tage vorher verlassen hatte) und konnten noch bis Sonntag Surfen, bevor wir gestern wieder nach Sydney geflogen sind.

Das Surfcamp war eine ziemlich spontane Entscheidung und superwitzig. Weil hier gerade Winter ist und kaum einer ins kalte Wasser will, bestand unsere Gruppe nur aus 10 Leuten. Unser Bus von Sydney zum ersten Camp war eigentlich fuer 50 Leute ausgelegt und mit allem Schnickschnack wie DVD-Player und IPod ausgestattet. Da konnten wir uns zu zehnt also so richtig ausbreiten. Die Gruppe bestand aus Kanadiern, Australiern, Englaendern, Iren, Hollaendern und Mexikanern (Opernsaenger!), war also ein ziemlich bunter Haufen.

Das Camp fuer die ersten zwei Naechte war ein Traum. Direkt am Strand und 30 Minuten von irgendeinem Zeichen von Zivilisation entfernt. Haben alle zusammen in einem riesigen Schlafsaal geschlafen und im ganzen Camp hingen Haengematten fuer die kleine "Siesta" nach der Lunch-Pause. Wir hatten den ganzen Strand fuer uns und waren von morgens bis abends Surfen. Am zweiten Morgen, als wir gerade alle im Wasser waren, ist eine Gruppe von ca. 20 Delphinen in den Wellen aufgetaucht und um uns rumgeschwommen und -gesprungen, waehrend wir auf unseren Brettern knappe 2 Meter von Ihnen entfernt waren!! Selbst unser Instructor, der seit 2 Jahren in dem Camp wohnt, hatte so etwas noch nicht gesehen und war sprachlos. Abens am Lagerfeuer gab es dann immer eine Mischung aus Gitarre, spanischem Operngesang und Bier :-)

Eigentlich wollten wir das Camp gar nicht verlassen, aber schliesslich mussten wir ja weiter Richtung Byron Bay. Da der Luxusbus schon wieder in Sydney war, sind wir in einem ausrangierten Schulbus weitergefahren. Das war zwar nicht wirklich luxurioes, aber mindestens genauso witzig. Die naechsten 2 Tage haben wir dann auf einem Campingplatz am "Spot X" verbracht. Hier haben wir noch andere Surfgruppen getroffen, die wir aber mit lautem Gegroehle, Operngesang und Trinkspielen so erschreckt haben, dass wir abends wieder alleine am Feuer sassen ;-)

Das Wochenende haben wir dann in Byron Bay verbracht und am Sonntag hat sich die Gruppe dann so langsam in alle Windrichtungen aufgeloest. Nach 7 Tagen mit bis zu 8 Stunden Surfen am Tag kann ich mich momentan kaum noch bewegen und habe ueberall blaue Flecken. Der Fitness-Effekt ist leider fast vollstaendig ausgeblieben, weil wir einfach zuviel Bier getrunken haben ;-)

Dafuer habe ich jetzt Einladungen fuer Dublin, Vancouver und Mexiko-City...

Bin gestern also wieder mit dem Flieger in Sydney angekommen und nehme heute abend den Nachtbus nach Melbourne. Von da geht es ueber die Great Ocean Road weiter nach Adelaide und dann zum Campen nach Kangaroo Island.

Jetzt muss ich mir erstmal eine dicke Jeans kaufen gehen, weil es unten in Melbourne und Adelaide doch ziemlich kalt wird...

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Donnerstag, 12. Juli 2007
"Ruhige" Tage in Byron Bay
Nach 3 Tagen im - fuer eine Grossstadt sehr entspannten Brisbane - hat es uns wieder an den Strand verschlagen, und zwar nach Byron Bay.

Byron Bay ist eine ehemalige Hippie-Hochburg und einige Ueberbleibsel und Haengengebliebene trifft man immer noch auf der Strasse, teilweise mit Trommeln und Hoola-Hoop-Reifen bewaffnet. An unserem ersten Tag sind wir mit geliehenen Raedern (Achtung: strikte Helmpflicht in Australien!) zum Wahrzeichen des Ortes gefahren, dem Leuchtturm am Cape Byron. Dieses Kap ist gleichzeitig der oestlichste Punkt Australiens und von hier konnten wir mal wieder Wale aus der Entfernung und Delphine aus naechster Naehe beobachten.

Den naechsten Tag haben wir dann sehr "entspannt" verbracht. Ich bin morgens aus 4.500 m Hoehe aus einem Flugzeug gesprungen und mittags hatten wir unsere erste Surfstunde ;-)

Jaaaa, nach 3 abgesagten Versuchen hat es hier mit dem Sky Dive endlich geklappt und es war grossartig!!Nach 60 Sekunden freiem Fall mit 200 km/h hat Stu (der Typ hinter mir) den Fallschirm geoeffnet und wir hatten eine super Aussicht ueber Byron Bay und das Kap. Vorher konnte ich die Aussicht nicht so wirklich geniessen, weil ich mehr mit Schreien beschaeftigt war. Habe auch kurz selber den Schirm gesteuert, aber meine Haende haben so gezittert (natuerlich nur vor Kaelte ;-), dass Stu schnell wieder die Kontrolle uebernommen hat.

Direkt nach dem Sprung hatten wir dann knapp 4 Stunden Surf-Unterricht, was uns jede Menge Spass aber auch ueblen Muskelkater beschert hat. Leider war der Photograph der Surfschule nur die erste Stunde am Strand, deshalb haben wir keine Fotos davon, wie wir am Ende des Tages locker und laessig die meterhohen Wellen geritten sind ;-)

Den Strand haben wir jetzt aber wieder hinter uns gelassen und sind heute morgen in einer kleinen, beschaulichen Stadt mit dem Namen Sydney angekommen. Wir wohnen hier in einem sehr netten Hostel mitten im Rotlichtviertel Kings Cross (war billiger als im Zentrum :-)

Haben heute schon mit dem ueblichen Touristenprogramm angefangen und knapp 100 Fotos vom Opernhaus und der Harbour Bridge geschossen. Jetzt werden wir mal unsere Nachbarschaft erkunden auf der Suche nach einem gemuetlichen Pub fuer das abendliche Bier...

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