Dienstag, 2. Oktober 2007
Ski Heil, Riesen-Wale und Riesen-Steaks
bongo, 06:37h
Bin jetzt seit einer Woche in Argentinien und was soll ich sagen, es ist grossartig!
Kaempfe mich gerade durch die einmalige Landschaft Patagoniens, was nicht ganz so einfach ist. Einige Strassen sind wegen der Schneelage gesperrt und die Anden sind manchmal auch ein unueberwindbares Hindernis, weswegen man schonmal Umwege von mehreren 100 km fahren muss. Wenn ihr jetzt glaubt, dass ich hier in den klischeehaften suedamerikanischen Bussen mit Huehnerkaefigen unterwegs bin, liegt ihr komplett falsch. Die Busse hier in Argentinien sind superbequem, mit Liegesitzen, DVD-Player, Fruehstueck und allem drum und dran. Wenn man etwas mehr Geld ausgibt, bekommt man sogar richtige Betten und Whisky und Champagner im Bus! Das habe ich bis jetzt aber noch nicht ausprobiert, die billigeren Busse reichen vollkommen.
Allerdings sind die Strecken hier schon ziemlich lang und die Strassenverhaeltnisse einfach nicht vergleichbar mit Deutschland. Von Bariloche bin ich 14 Stunden nach Puerto Madryn an der Ostkueste gefahren und von hier geht es heute in einer insgesamt knapp 24 Stunden langen Fahrt weiter nach El Calafate im Sueden.
Wenn ich nicht gerade in irgendeinem Bus sitze und "Miami Vice" auf Spanisch schaue (gute Uebung fuer die ganzen spanischen Schimpfworte), gibt es hier jede Menge zu sehen und erleben.
In Bariloche war ich mit ein paar Leuten Ski fahren. Das Skigebiet war zwar groesser als die beiden in Neuseeland, aber trotzdem kein Vergleich zu Oesterreich. Allerdings hatte man eine super Aussicht auf die Berge und den Lake District, allein dafuer hat sich der Skipass schon gelohnt. Und wenn man die Anden schonmal vor der Haustuer hat, muss man das auch ausnutzen. Auf dem Gipfel gab es dann eine positive Ueberraschung: puenktlich zum Lunch haben wir tatsaechlich eine komplett orange gestrichene Jaegermeister-Huette gefunden und sind natuerlich direkt eingekehrt. Ein paar von den Leuten hatten noch nie einen Jaegermeister, diese Bildungsluecke haben wir dann aber schnell geschlossen und danach sind wir alle auf einmal besser Ski gefahren als vorher :-)
Insgesamt hat mir Pucon in Chile aber besser gefallen als Bariloche. Pucon hatte mehr die Atmosphaere von einem kleinen oesterreichischen Skidorf, waehrend Bariloche eher aussah wie die Bettenburgen in Frankreich. Dafuer war in Bariloche aber definitiv mehr los. Die argentinischen Studenten fahren da jedes Jahr zum Spring Break hin, mehr muss ich wohl nicht sagen.
Nach 2 Tagen in Bariloche bin ich quer durch Argentinien nach Puerto Madryn gefahren. Waere gerne direkt Richtung Sueden gefahren, das ist im Winter aber nicht moeglich. Hier ist es gerade ueberraschend warm. Sitze bei 29 Grad im Shirt und Flipflops im Internetcafe, damit hatte ich nicht gerechnet.
Die grosse Attraktion hier sind die "Southern Right" Wale (keine Ahnung, wie die auf deutsch heissen), die hier von Mai bis Dezember an der Kueste entlang schwimmen. Obwohl ich in Australien und Neuseeland schon Wale gesehen habe, bin ich trotzdem nochmal auf eine Whale Watching Tour zur Halbinsel Valdez gefahren und das hat sich definitiv gelohnt. In Neuseeland haben wir in knapp 3 Stunden auf dem Wasser 6 Wale entdeckt. Hier in Puerto Madryn geht man einfach an den Strand oder auf den Pier und da sind sie dann auf einmal. Bei Flut kommmen sogar die grossen Tiere (ca. 17 Meter lang) bis zu 10 Meter an den Strand. Anschliessend sind wir mit einem Boot sogar noch naeher rangekommen. Ein paar von den grossen Walen sind minutenlang direkt neben dem Boot herumgeduempelt, gesprungen und unter unserem Boot durchgetaucht! Leider haben wir keine Orcas gesehen, obwohl ihre Saison jetzt langsam anfaengt. Wer die Doku "Der blaue Planet" gesehen hat, kann sich bestimmt an die Szenen erinnern, in denen die Orcas die Seehund-Babys direkt vom Strand weggeschnappt haben?! An genau diesem Strand waren wir, aber ausser riesigen stinkenden und ruelpsenden Elephant Seals (weiss wieder den deutschen Namen nicht, vielleicht Elephanten-Seehunde?) und Pinguinen haben wir nichts gesehen.
Danach gab es dann noch ein Whale Watching der ganz anderen Art: es war ein Sonntag und super Wetter, deshalb waren auch viele Einheimische am Strand und man konnte dicke Argentinierinnen in Badeanzuegen beobachten :-)
Ich muss euch aber enttaeuschen, davon habe ich leider keine Fotos...
Ein weiteres Highlight hier ist natuerlich das Essen. Alles dreht sich um Fleisch und Barbecue, wunderbar. Versuche gerade, mich Abend fuer Abend durch die verschiedenen Steak-Sorten zu essen, habe aber noch nicht einmal die Haelfte geschafft. Eine Spezialitaet sind hier Innereien (ja genau: Darm, Niere und sogar Gehirn). Wir (reise gerade mit Stuart aus London, den ich in Santiago kenengelernt habe) haben direkt am ersten Abend in Puerto Madryn unsere Schuldigkeit getan und einen "Grillteller" voller Innereien bestellt (und auch fast ganz gegessen). Ein paar Sachen schmeckten ganz "interessant" und ein paar Sachen haette ich fast direkt durchs halbe Restaurant gespuckt. Ist aber ein witziges Erlebnis, wenn man mit einer Gruppe von 10 Leuten einfach eine riesen Grillplatte bestellt und nicht wirklich weiss, was man gerade isst. Mit ein paar Flaschen Rotwein und Bier ist aber alles irgendwie geniessbar :-)
Wie ihr an der Laenge meiner Berichte erkennen koennt, ist das Internet hier endlich wieder spottbillig und in den meisten Hostels sogar umsonst. Ansonsten bin ich froh, dass sich hier wieder alles um Fussball dreht und nur teilweise um den Rugby World Cup. Nach Australien und Neuseeland kann ich hier endlich mit den Locals ueber die WM diskutieren...wie war das noch mit dem Elfmeter-Schiessen im Viertelfinale? :-)
Und bevor einer fragt: Nein, ich moechte momentan nicht ueber den BVB reden!!
Ausserdem ist das Reisen hier viel spannender. In Australien und Neuseeland ist es wirklich einfach, als Backpacker durch die Gegend zu kommen, weil alle Angebote auf diese Zielgruppe zugeschnitten sind. Das ist zwar superangenehm, aber jetzt ist es auch mal wieder ganz nett, in einem Bus zu sitzen und nicht wirklich zu wissen, wo der eigentlich hinfaehrt :-)
Ein grosser Wehmutstropfen ist natuerlich, dass ich Barbaras und Thorstens Hochzeit verpasst habe :-(
Hallo ihr zwei! Hoffe, ihr hattet einen super Tag? Habe versucht, euch (und einige eurer Gaeste) am Samstag abend auf dem Handy zu erreichen, aber scheinbar waren alle mit Feiern beschaeftigt :-)
Muss mich jetzt seelisch auf die 24-Stunden-Busfahrt vorbereiten, also Schluss fuer heute.
Kaempfe mich gerade durch die einmalige Landschaft Patagoniens, was nicht ganz so einfach ist. Einige Strassen sind wegen der Schneelage gesperrt und die Anden sind manchmal auch ein unueberwindbares Hindernis, weswegen man schonmal Umwege von mehreren 100 km fahren muss. Wenn ihr jetzt glaubt, dass ich hier in den klischeehaften suedamerikanischen Bussen mit Huehnerkaefigen unterwegs bin, liegt ihr komplett falsch. Die Busse hier in Argentinien sind superbequem, mit Liegesitzen, DVD-Player, Fruehstueck und allem drum und dran. Wenn man etwas mehr Geld ausgibt, bekommt man sogar richtige Betten und Whisky und Champagner im Bus! Das habe ich bis jetzt aber noch nicht ausprobiert, die billigeren Busse reichen vollkommen.
Allerdings sind die Strecken hier schon ziemlich lang und die Strassenverhaeltnisse einfach nicht vergleichbar mit Deutschland. Von Bariloche bin ich 14 Stunden nach Puerto Madryn an der Ostkueste gefahren und von hier geht es heute in einer insgesamt knapp 24 Stunden langen Fahrt weiter nach El Calafate im Sueden.
Wenn ich nicht gerade in irgendeinem Bus sitze und "Miami Vice" auf Spanisch schaue (gute Uebung fuer die ganzen spanischen Schimpfworte), gibt es hier jede Menge zu sehen und erleben.
In Bariloche war ich mit ein paar Leuten Ski fahren. Das Skigebiet war zwar groesser als die beiden in Neuseeland, aber trotzdem kein Vergleich zu Oesterreich. Allerdings hatte man eine super Aussicht auf die Berge und den Lake District, allein dafuer hat sich der Skipass schon gelohnt. Und wenn man die Anden schonmal vor der Haustuer hat, muss man das auch ausnutzen. Auf dem Gipfel gab es dann eine positive Ueberraschung: puenktlich zum Lunch haben wir tatsaechlich eine komplett orange gestrichene Jaegermeister-Huette gefunden und sind natuerlich direkt eingekehrt. Ein paar von den Leuten hatten noch nie einen Jaegermeister, diese Bildungsluecke haben wir dann aber schnell geschlossen und danach sind wir alle auf einmal besser Ski gefahren als vorher :-)
Insgesamt hat mir Pucon in Chile aber besser gefallen als Bariloche. Pucon hatte mehr die Atmosphaere von einem kleinen oesterreichischen Skidorf, waehrend Bariloche eher aussah wie die Bettenburgen in Frankreich. Dafuer war in Bariloche aber definitiv mehr los. Die argentinischen Studenten fahren da jedes Jahr zum Spring Break hin, mehr muss ich wohl nicht sagen.
Nach 2 Tagen in Bariloche bin ich quer durch Argentinien nach Puerto Madryn gefahren. Waere gerne direkt Richtung Sueden gefahren, das ist im Winter aber nicht moeglich. Hier ist es gerade ueberraschend warm. Sitze bei 29 Grad im Shirt und Flipflops im Internetcafe, damit hatte ich nicht gerechnet.
Die grosse Attraktion hier sind die "Southern Right" Wale (keine Ahnung, wie die auf deutsch heissen), die hier von Mai bis Dezember an der Kueste entlang schwimmen. Obwohl ich in Australien und Neuseeland schon Wale gesehen habe, bin ich trotzdem nochmal auf eine Whale Watching Tour zur Halbinsel Valdez gefahren und das hat sich definitiv gelohnt. In Neuseeland haben wir in knapp 3 Stunden auf dem Wasser 6 Wale entdeckt. Hier in Puerto Madryn geht man einfach an den Strand oder auf den Pier und da sind sie dann auf einmal. Bei Flut kommmen sogar die grossen Tiere (ca. 17 Meter lang) bis zu 10 Meter an den Strand. Anschliessend sind wir mit einem Boot sogar noch naeher rangekommen. Ein paar von den grossen Walen sind minutenlang direkt neben dem Boot herumgeduempelt, gesprungen und unter unserem Boot durchgetaucht! Leider haben wir keine Orcas gesehen, obwohl ihre Saison jetzt langsam anfaengt. Wer die Doku "Der blaue Planet" gesehen hat, kann sich bestimmt an die Szenen erinnern, in denen die Orcas die Seehund-Babys direkt vom Strand weggeschnappt haben?! An genau diesem Strand waren wir, aber ausser riesigen stinkenden und ruelpsenden Elephant Seals (weiss wieder den deutschen Namen nicht, vielleicht Elephanten-Seehunde?) und Pinguinen haben wir nichts gesehen.
Danach gab es dann noch ein Whale Watching der ganz anderen Art: es war ein Sonntag und super Wetter, deshalb waren auch viele Einheimische am Strand und man konnte dicke Argentinierinnen in Badeanzuegen beobachten :-)
Ich muss euch aber enttaeuschen, davon habe ich leider keine Fotos...
Ein weiteres Highlight hier ist natuerlich das Essen. Alles dreht sich um Fleisch und Barbecue, wunderbar. Versuche gerade, mich Abend fuer Abend durch die verschiedenen Steak-Sorten zu essen, habe aber noch nicht einmal die Haelfte geschafft. Eine Spezialitaet sind hier Innereien (ja genau: Darm, Niere und sogar Gehirn). Wir (reise gerade mit Stuart aus London, den ich in Santiago kenengelernt habe) haben direkt am ersten Abend in Puerto Madryn unsere Schuldigkeit getan und einen "Grillteller" voller Innereien bestellt (und auch fast ganz gegessen). Ein paar Sachen schmeckten ganz "interessant" und ein paar Sachen haette ich fast direkt durchs halbe Restaurant gespuckt. Ist aber ein witziges Erlebnis, wenn man mit einer Gruppe von 10 Leuten einfach eine riesen Grillplatte bestellt und nicht wirklich weiss, was man gerade isst. Mit ein paar Flaschen Rotwein und Bier ist aber alles irgendwie geniessbar :-)
Wie ihr an der Laenge meiner Berichte erkennen koennt, ist das Internet hier endlich wieder spottbillig und in den meisten Hostels sogar umsonst. Ansonsten bin ich froh, dass sich hier wieder alles um Fussball dreht und nur teilweise um den Rugby World Cup. Nach Australien und Neuseeland kann ich hier endlich mit den Locals ueber die WM diskutieren...wie war das noch mit dem Elfmeter-Schiessen im Viertelfinale? :-)
Und bevor einer fragt: Nein, ich moechte momentan nicht ueber den BVB reden!!
Ausserdem ist das Reisen hier viel spannender. In Australien und Neuseeland ist es wirklich einfach, als Backpacker durch die Gegend zu kommen, weil alle Angebote auf diese Zielgruppe zugeschnitten sind. Das ist zwar superangenehm, aber jetzt ist es auch mal wieder ganz nett, in einem Bus zu sitzen und nicht wirklich zu wissen, wo der eigentlich hinfaehrt :-)
Ein grosser Wehmutstropfen ist natuerlich, dass ich Barbaras und Thorstens Hochzeit verpasst habe :-(
Hallo ihr zwei! Hoffe, ihr hattet einen super Tag? Habe versucht, euch (und einige eurer Gaeste) am Samstag abend auf dem Handy zu erreichen, aber scheinbar waren alle mit Feiern beschaeftigt :-)
Muss mich jetzt seelisch auf die 24-Stunden-Busfahrt vorbereiten, also Schluss fuer heute.
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