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Samstag, 22. September 2007
Bula Vinaka! in Fiji und die ersten Tage in Chile
bongo, 13:11h
Oh Mann, Fiji war ein Traum! Einige Backpacker haben mir vorher gesagt, dass Fiji relativ langweilig ist, aber ganz im Gegenteil.
Die ersten 4 Tage bin ich mit einer Gruppe von 12 Leuten im Bus rund um die Hauptinsel gefahren und wir haben sehr viel ueber die Einwohner und die Traditionen in Fiji gelernt. Haben Doerfer und Schulen besucht, Regenwald durchwandert und Berge bestiegen, sind in alten LKW-Reifen einen schlammigen Fluss runtergetrieben, waren Sandboarden, haben in Schlammloechern gebadet (ich schreibe ganz schoen viel ueber Schlamm, seltsam :-) usw.
Die Einwohner in Fiji sind die nettesten Leute, die ich auf meiner Reise bisher getroffen habe. Erst war ich etwas skeptisch und habe gedacht, die wollen mir alle was verkaufen. Aber nach kurzer Zeit habe ich dann gemerkt, dass sie einfach nur reden wollen und tatsaechlich daran interessiert sind, welcher komische Backpacker mit Sonnenbrand da gerade ihr Land besucht. Die Fijians (oder Fijianer? Fijis? Fijianten?) halten stille Personen fuer unfreundlich, daher quatscht hier jeder mit jedem ueber alles Moegliche. Da kann es schonmal passieren, dass der kurze Einkauf im Supermarkt in einer hitzigen Diskussion ueber Rugby und Fussball endet.
Das Wort, was man hier als erstes lernt, ist "Bula". Es hat ca. 2000 verschiedene Bedeutungen, man macht also so gut wie nie was falsch, wenn man es benutzt. Guten Tag? Bula! Tschuess? Bula! Gesundheit? Bula! Prost? Bula! Wie gehts? Bula! Gut? Bula! usw...
Netterweise wurde ich von meiner Gruppe zum offiziellen Redner ernannt, ohne gefragt zu werden. Jede Gruppe braucht so einen "Spokesman", um bei den Chiefs der Staemme in den verschiedenen Doerfern die offiziellen Zeremonien zu durchlaufen. So musste ich bei den "Haeuptlingen" um Erlaubnis fragen, in ihrem Fluss schwimmen zu duerfen, musste Gastgeschenke ueberreichen, mich mit bestimmten Gesten, lautem Bula! und Klatschen fuer die Gastfreundschaft bedanken und Abschlussreden im Namen der Gruppe halten. Die Belohnung war jedes Mal eine Extra-Schuessel Kava fuer mich, gar nicht so uebel.
Kava ist hier das traditionelle Getraenk und man trinkt es in einer langwierigen Zeremonie, waehrend der alle im Kreis sitzen, klatschen und (natuerlich) staendig Bula! schreien. Es wird aus einer Wurzel hergestellt und sieht aus wie schlammiges Wasser (schon wieder Schlamm). Kava enthaelt keinen Alkohol, hat aber eine narkotisierende Wirkung. Nach ein paar Schuesseln fuehlt sich die Zunge ziemlich taub an, was jedes Mal eine super Voraussetzung fuer meine Dankesrede in fliessendem Fiji war :-)
Witzig war, dass Frauen maximal 2 Schuesseln trinken duerfen und danach den Raum verlassen muessen. Die Maedels in unserer Gruppe wurden also von den Frauen im Dorf herumgefuehrt, waehrend die Jungs mit dem Chief weitergetrunken haben und mal wieder ueber den Rugby World Cup diskutiert haben.
Nach der 4taegigen Rundreise und einer Abschlussparty am Strand (die von der Polizei beendet wurde ;-) ging es dann aber endlich dahin, wofuer Fiji beruehmt ist: die vielen kleinen Inseln mit den Traumstraenden! Unser erster Stopp war Beachcomber Island, die "Partyinsel" von Fiji. Ist ungefaehr so gross wie ein Fussballfeld, ich bin jedenfall in genau 4 Minuten einmal um die ganze Insel gelaufen. Wir haben in einem Schlafsaal mit 85! Betten uebernachtet. Interessante Erfahrung auf einer Insel, wo die meisten um 10 Uhr morgens mit dem Trinken anfangen. Ist ungefaehr so, als ob man mit allen Kunden vom Ballermann 6 auf Mallorca ein Zimmer teilt.
Von Beachcomber Island bin ich dann nach Manta Ray Island gesegelt. Davon gibt es leider keine Fotos, weil meine Kamera auf Beachcomber kaputt gegangen ist. Kameras kaufen wird mein neues Hobby, musste mir in 10 Tagen zwei neue kaufen, son Mist. Habe jetzt fast mehr kaputte Kameras als saubere Unterhosen in meinem Rucksack...
Manta Ray Island war grandios. Ueberall Haengematten am Strand und maximal 40 Leute auf der ganzen Insel. Im Gegensatz zu Beachcomber mit den Partynaechten war das Erholung pur. Allerdings bekommt man bei den Einheimischen schnell Komplexe am Strand. Aus irgendeinem Grund haben die alle einen Six Pack, als ob die den ganzen Tag im Fitness-Studio verbringen.
Wie der Name schon sagt, kann man auf Manta Ray mit Manta-Rochen schnorcheln gehen. Am ersten Abend haben die Locals uns aber gesagt, dass die Saison fast vorbei ist und schon seit 2 Wochen keine Mantas mehr gesichtet wurden. Und was passiert am naechsten Morgen! Manta-Rochen tauchen auf!! Wir sind ihnen im Boot gefolgt und dann direkt neben 3 von ihnen ins Wasser gesprungen. Wahnsinn, der groesste von ihnen war ca. 6 Meter lang!! Es sieht fast so aus, als ob diese Riesen durchs Wasser schweben, wenn sie mit ihren "Fluegeln" schlagen.
Insgesamt war Fiji also die perfekte Mischung aus Kultur und Strandurlaub und die 10 Tage waren viel zu schnell vorbei.
Der wahrscheinlich abenteuerlichste Teil meiner Reise hat aber gerade erst angefangen. Ausgeruestet mit dem Noetigsten an Spanisch (dickes Dankeschoen nochmal an Swantje) werde ich in den naechsten 8 Wochen Suedamerika erkunden. Ich bin jetzt seit 5 Tagen in Santiago de Chile und fuehle mich hier pudelwohl. Super Hostel, super Essen und gestern wurden auch nur 3 Leute aus dem Hostel ueberfallen, was will man mehr? Kleiner Scherz, Mama, nicht aufregen. Tatsaechlich wurde gestern nur ein Maedel ueberfallen, haha.
Hier spricht wirklich fast niemand Englisch, aber ich komme ganz gut zurecht. Gestern abend waren wir mit einer Gruppe vom Hostel Essen und sind dann spaeter irgendwie aus Versehen auf einer Schwulenparty gelandet, soviel zu den Sprachproblemen :-)
Das Nachtleben faengt hier allerdings ziemlich spaet an, daran muss man sich erstmal gewoehnen. Dinner ist zwischen 21.00 und 23.00 Uhr und die meisten Clubs oeffnen erst um 01.00 Uhr.
Bis auf den Inca Trail in Peru habe ich noch keine konkreten Plaene hier. Der Kontinent ist aber einfach zu gross und zu schlecht befahrbar, um in 8 Wochen auch nur annaehernd alles zu sehen. Ich werde mich hier auf ein paar Highlights beschraenken, laenger in den verschiedenen Orten bleiben und nicht mehr soviel rumreisen wie in Australien und Neuseeland. Morgen geht es erstmal Richtung Sueden nach Pucon, wo ich den aktivsten Vulkan von Chile besteigen werde. Scheinbar wandert man tatsaechlich neben Lavastroemen, klingt spannend. Nochmal: Nicht aufregen, Mama! Ist weniger gefaehrlich als es klingt :-))
Junge Junge, das war mal wieder ein ziemlich langer Bericht. Schluss fuer heute, ich hab Hunger.
Adios!
Die ersten 4 Tage bin ich mit einer Gruppe von 12 Leuten im Bus rund um die Hauptinsel gefahren und wir haben sehr viel ueber die Einwohner und die Traditionen in Fiji gelernt. Haben Doerfer und Schulen besucht, Regenwald durchwandert und Berge bestiegen, sind in alten LKW-Reifen einen schlammigen Fluss runtergetrieben, waren Sandboarden, haben in Schlammloechern gebadet (ich schreibe ganz schoen viel ueber Schlamm, seltsam :-) usw.
Die Einwohner in Fiji sind die nettesten Leute, die ich auf meiner Reise bisher getroffen habe. Erst war ich etwas skeptisch und habe gedacht, die wollen mir alle was verkaufen. Aber nach kurzer Zeit habe ich dann gemerkt, dass sie einfach nur reden wollen und tatsaechlich daran interessiert sind, welcher komische Backpacker mit Sonnenbrand da gerade ihr Land besucht. Die Fijians (oder Fijianer? Fijis? Fijianten?) halten stille Personen fuer unfreundlich, daher quatscht hier jeder mit jedem ueber alles Moegliche. Da kann es schonmal passieren, dass der kurze Einkauf im Supermarkt in einer hitzigen Diskussion ueber Rugby und Fussball endet.
Das Wort, was man hier als erstes lernt, ist "Bula". Es hat ca. 2000 verschiedene Bedeutungen, man macht also so gut wie nie was falsch, wenn man es benutzt. Guten Tag? Bula! Tschuess? Bula! Gesundheit? Bula! Prost? Bula! Wie gehts? Bula! Gut? Bula! usw...
Netterweise wurde ich von meiner Gruppe zum offiziellen Redner ernannt, ohne gefragt zu werden. Jede Gruppe braucht so einen "Spokesman", um bei den Chiefs der Staemme in den verschiedenen Doerfern die offiziellen Zeremonien zu durchlaufen. So musste ich bei den "Haeuptlingen" um Erlaubnis fragen, in ihrem Fluss schwimmen zu duerfen, musste Gastgeschenke ueberreichen, mich mit bestimmten Gesten, lautem Bula! und Klatschen fuer die Gastfreundschaft bedanken und Abschlussreden im Namen der Gruppe halten. Die Belohnung war jedes Mal eine Extra-Schuessel Kava fuer mich, gar nicht so uebel.
Kava ist hier das traditionelle Getraenk und man trinkt es in einer langwierigen Zeremonie, waehrend der alle im Kreis sitzen, klatschen und (natuerlich) staendig Bula! schreien. Es wird aus einer Wurzel hergestellt und sieht aus wie schlammiges Wasser (schon wieder Schlamm). Kava enthaelt keinen Alkohol, hat aber eine narkotisierende Wirkung. Nach ein paar Schuesseln fuehlt sich die Zunge ziemlich taub an, was jedes Mal eine super Voraussetzung fuer meine Dankesrede in fliessendem Fiji war :-)
Witzig war, dass Frauen maximal 2 Schuesseln trinken duerfen und danach den Raum verlassen muessen. Die Maedels in unserer Gruppe wurden also von den Frauen im Dorf herumgefuehrt, waehrend die Jungs mit dem Chief weitergetrunken haben und mal wieder ueber den Rugby World Cup diskutiert haben.
Nach der 4taegigen Rundreise und einer Abschlussparty am Strand (die von der Polizei beendet wurde ;-) ging es dann aber endlich dahin, wofuer Fiji beruehmt ist: die vielen kleinen Inseln mit den Traumstraenden! Unser erster Stopp war Beachcomber Island, die "Partyinsel" von Fiji. Ist ungefaehr so gross wie ein Fussballfeld, ich bin jedenfall in genau 4 Minuten einmal um die ganze Insel gelaufen. Wir haben in einem Schlafsaal mit 85! Betten uebernachtet. Interessante Erfahrung auf einer Insel, wo die meisten um 10 Uhr morgens mit dem Trinken anfangen. Ist ungefaehr so, als ob man mit allen Kunden vom Ballermann 6 auf Mallorca ein Zimmer teilt.
Von Beachcomber Island bin ich dann nach Manta Ray Island gesegelt. Davon gibt es leider keine Fotos, weil meine Kamera auf Beachcomber kaputt gegangen ist. Kameras kaufen wird mein neues Hobby, musste mir in 10 Tagen zwei neue kaufen, son Mist. Habe jetzt fast mehr kaputte Kameras als saubere Unterhosen in meinem Rucksack...
Manta Ray Island war grandios. Ueberall Haengematten am Strand und maximal 40 Leute auf der ganzen Insel. Im Gegensatz zu Beachcomber mit den Partynaechten war das Erholung pur. Allerdings bekommt man bei den Einheimischen schnell Komplexe am Strand. Aus irgendeinem Grund haben die alle einen Six Pack, als ob die den ganzen Tag im Fitness-Studio verbringen.
Wie der Name schon sagt, kann man auf Manta Ray mit Manta-Rochen schnorcheln gehen. Am ersten Abend haben die Locals uns aber gesagt, dass die Saison fast vorbei ist und schon seit 2 Wochen keine Mantas mehr gesichtet wurden. Und was passiert am naechsten Morgen! Manta-Rochen tauchen auf!! Wir sind ihnen im Boot gefolgt und dann direkt neben 3 von ihnen ins Wasser gesprungen. Wahnsinn, der groesste von ihnen war ca. 6 Meter lang!! Es sieht fast so aus, als ob diese Riesen durchs Wasser schweben, wenn sie mit ihren "Fluegeln" schlagen.
Insgesamt war Fiji also die perfekte Mischung aus Kultur und Strandurlaub und die 10 Tage waren viel zu schnell vorbei.
Der wahrscheinlich abenteuerlichste Teil meiner Reise hat aber gerade erst angefangen. Ausgeruestet mit dem Noetigsten an Spanisch (dickes Dankeschoen nochmal an Swantje) werde ich in den naechsten 8 Wochen Suedamerika erkunden. Ich bin jetzt seit 5 Tagen in Santiago de Chile und fuehle mich hier pudelwohl. Super Hostel, super Essen und gestern wurden auch nur 3 Leute aus dem Hostel ueberfallen, was will man mehr? Kleiner Scherz, Mama, nicht aufregen. Tatsaechlich wurde gestern nur ein Maedel ueberfallen, haha.
Hier spricht wirklich fast niemand Englisch, aber ich komme ganz gut zurecht. Gestern abend waren wir mit einer Gruppe vom Hostel Essen und sind dann spaeter irgendwie aus Versehen auf einer Schwulenparty gelandet, soviel zu den Sprachproblemen :-)
Das Nachtleben faengt hier allerdings ziemlich spaet an, daran muss man sich erstmal gewoehnen. Dinner ist zwischen 21.00 und 23.00 Uhr und die meisten Clubs oeffnen erst um 01.00 Uhr.
Bis auf den Inca Trail in Peru habe ich noch keine konkreten Plaene hier. Der Kontinent ist aber einfach zu gross und zu schlecht befahrbar, um in 8 Wochen auch nur annaehernd alles zu sehen. Ich werde mich hier auf ein paar Highlights beschraenken, laenger in den verschiedenen Orten bleiben und nicht mehr soviel rumreisen wie in Australien und Neuseeland. Morgen geht es erstmal Richtung Sueden nach Pucon, wo ich den aktivsten Vulkan von Chile besteigen werde. Scheinbar wandert man tatsaechlich neben Lavastroemen, klingt spannend. Nochmal: Nicht aufregen, Mama! Ist weniger gefaehrlich als es klingt :-))
Junge Junge, das war mal wieder ein ziemlich langer Bericht. Schluss fuer heute, ich hab Hunger.
Adios!
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